Brennstoffzelle statt Draht

Elektrozug ohne Oberleitung

15. April 2018, 13:10 Uhr | Heinz Arnold
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Mit Brennstoffzellen betriebenen Züge ab sofort einsatzfähig

»Wir sind erfreut über das große Interesse an unserem Coradia iLint, der als weltweit erster brennstoffzellenbetriebener Regionalzug im Fahrgastverkehr schon dieses Jahr in Deutschland zum Einsatz kommt«, sagt Dr. Jörg Nikutta. »Alstom geht es um mehr als die technische Machbarkeit von Brennstoffzellen auf der Schiene. Schon heute haben wir ein komplett emissionsfreies Mobilitätskonzept im Portfolio - inklusive Infrastruktur für die Betankung mit Wasserstoff. Wir treten den Beweis an, dass unser Konzept wirtschaftlich und damit wettbewerbsfähig ist.«

Nachhaltige Mobilität

»Emissionsfrei, energieeffizient und kostengünstig – Triebwagen mit Brennstoffzellenantrieb sind eine umweltfreundliche Alternative zu Diesellokomotiven. Mit der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie lassen sich in Zukunft Elektrifizierungslücken technisch in den Griff kriegen. Deshalb fördern wir diese Technologie mit Mitteln aus dem Nationalen Innovationsprogramm für Wasserstoff und Brennstoffzellen-Technologie, kurz NIP 2«, erläutert parlamentarischer Staatssekretär Enak Ferlemann beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Zwei Förderskizzen – jeweils eine von RMV und Infraserv Höchst – wurden zur Beschaffung der innovativen Brennstoffzellenzüge sowie zur Errichtung der erforderlichen Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur vor wenigen Tagen bei diesem Programm eingereicht.

Das Land Hessen unterstützt das Vorhaben bereits seit dem Jahr 2015 hinsichtlich des Aufbaus der erforderlichen Betankungsinfrastruktur. »Mit der Umsetzungsbegleitung für dieses Leuchtturmprojekt im Auftrag des Hessischen Wirtschafts- und Energieministeriums können wir einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende in Hessen leisten«, sagt Dr. Karsten McGovern von der Hessischen LandesEnergieAgentur. »Zugleich unterstützen wir den Aufbau zukunftsträchtiger Kompetenzen bei den beteiligten hessischen Zulieferern, die sich hier als Vorreiter präsentieren.«

Auch die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen e.V. unterstützt den Vorstoß. »Wasserstoff und Brennstoffzelle können ein wesentlicher Bestandteil unseres zukünftigen Energiesystems sein«, erläutert deren Vorstandsvorsitzender Dr. Heinrich Lienkamp. »Je mehr Strom aus regenerativen, aber zugleich fluktuierenden Quellen erzeugt wird, desto mehr Bedarf nach entsprechenden Speichermedien entsteht. Wasserstoff weist hierfür viele Vorteile auf und bietet zudem die Möglichkeit der Sektorenkopplung, so dass sich beispielsweise auch unser Verkehrssystem sauber und nachhaltig gestalten lässt.«

Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Hessischen LandesEnergieAgentur (LEA) sowie der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen e.V. (H2BZ-Initiative Hessen).


  1. Elektrozug ohne Oberleitung
  2. Mit Brennstoffzellen betriebenen Züge ab sofort einsatzfähig

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