Cymbet

Umweltfreundliche Batterietechnik aus der Halbleiterfertigung

17. Juli 2014, 12:56 Uhr | Engelbert Hopf
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Energiespeicher in den unterschiedlichsten Formen

Enerchip RT von Cymbet
Eine sichere Daten- und Zeithaltung von bis zu 100 Stunden bieten die EnerChip RTCs. In einem 5 x 5 mm großen Kunststoffgehäuse untergebracht, handelt es sich dabei um die kleinste Echtzeituhr der Welt mit integrierter Energieversorgung.
© Cymbet

In Halbleitertechnologie hergestellt, kann Cymbet große und kleine Batterien in den unterschiedlichsten, wenn nötig auch in unregelmäßigen Formen produzieren. Mittels patentierter Laserablationsverfahren lassen sich die Bauteile auch separieren. So sind dreidimensionale Batteriestapel mit unregelmäßigen Formen realisierbar. »Einer der entscheidenden Vorteile bei der Verwendung von Halbleiterprozessmasken ist eben, dass die Energiespeicher in jeder gewünschten Form herzustellen sind«, betont Priesmeyer, »damit eröffnen sich für den Entwickler völlig neue Möglichkeiten«.

Produziert werden die EnerChips in zwei Werken: zum einen am Unternehmensstammsitz in Minneapolis und seit Herbst 2012 auch in einer 6-Zoll-Fab in Lubback, Texas. Dort unterhält Cymbet eine Technologie- und Produktionspartnerschaft mit X-Fab Texas, einer Tochter des deutschen Foundry-Unternehmens X-Fab. Der Übergang zu größeren Waferdurchmessern hat die Preise der EnerChip-Bausteine im Schnitt um 25 Prozent reduziert und damit die Hemmschwellen für den Einsatz der Solid-State-Batterien weiter gesenkt. Erleichternd für ihren Markterfolg dürfte auch die Tatsache sein, dass sie keinerlei Sonderbehandlung wie etwa manuelle Bestückung, oder eine spezielle Art des Transports benötigten. Vielmehr sind die EnerChips reflow-lötbeständig bis +260 °C.

Zu den besonderen Vorteilen der Solid-State-Batterien zählt ihr geringer Kapazitätsverlust von nur etwa 1 bis 2 Prozent im Jahr. Damit bleiben die Batterien über die gesamte Lebensdauer des Endprodukts hinweg funktionsfähig und weisen selbst nach 5000 Entlade-/Ladezyklen noch 80 Prozent der ursprünglich spezifizierten Kapazität auf. Anders als Kondensatoren sind die EnerChips zudem auch 100 Prozent nicht-zytotoxisch und damit absolut umweltfreundlich. Gleichzeitig empfehlen sie sich damit für den Einsatz in medizinischen Geräten, speziell in implantierbaren. Neben medizinischen Applikationen dürfte sich den EnerChips aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften auch ein breites Einsatzspektrum im Bereich Wearables sowie im Internet of Things and Services eröffnen. Entsprechende Applikationen präsentierte das Unternehmen jüngst auf der Internet of Things Developers Conference in Santa Clara.

Erhältlich sind die Solid-State-Batterien bislang nur über einige wenige Distributoren, mit denen Cymbet exklusiv zusammenarbeitet. Für die USA sind das beispielsweise Digi-Key und Mouser. Im EMEA-Raum heißt der Partner seit Ende letzten Jahres Atlantik Elektronik. Mit ihm unterzeichnete Priesmeyer einen Distributionsvertrag für den europäischen und türkischen Markt. Ziel der Kooperation ist die Vermarktung der EnerChip-Echtzeituhren, der wiederaufladbaren Solid-State-Batterien, der Powermanagement-Produkte und der Evaluations-Kits, einschließlich der EnerChip-Solid-State-Akkus (SSB) und Entwicklung-Tols, der EnerChip EP-Energieprozessoren, des universellen Energy Harvesting EVAL-09 Kits und des EnerChip CC RF-Induktionslade-EVAL-11-Kits.

»Für uns ist das Produktportfolio von Cymbet eine ideale Ergänzung zu den Wireless- und Mikrocontroller-Lösungen unserer Produktpalette, weil wir davon überzeugt sind, dass die Solid-State-Akku-Technologie von Cymbet die „grüne“ Elektroniktechnologie von morgen repräsentiert«, erläutert Ottmar Flach, Geschäftsführer der Atlantik Elektronik, die Zusammenarbeit.

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