Elektronik Ecodesign-Preis: TU Berlin auf Platz 1

26. Oktober 2009, 10:08 Uhr | Harry Schubert, Elektronik

Auf dem 1. Elektronik ecodesign congress gab es Preise für die besten Diplom- bzw. Master-Arbeiten zum Thema Ecodesign. Der erste Platz ging an einen Studenten der TU Berlin.

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Den ersten Platz im Wettbewerb um die beste Diplom-/Masterarbeit zum Thema umweltfreundliche Elektronik - den Elektronik Ecodesign-Preis - belegte Stephan Benecke von der TU Berlin. Die Auszeichnung bekam er für seine Diplomarbeit: »Energy Harvesting in der Mikrosystemtechnik - Technische Möglichkeiten und Grenzen unter Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte«.

Benecke erhielt für seine herausragende Abschlussarbeit ein Preisgeld von 3000 Euro, das die Rittal GmbH & Co. KG gestiftet hat. Die TU Berlin - genauer das von Prof. Dr.-Ing. Herbert Reichl geleitete Fachgebiet Mikroelektronik- Aufbau- und Verbindungstechniken - wurde für die erstplatzierte Diplomarbeit mit dem Elektronik Ecodesign-Pokal 2009 geehrt.

 

Mit dem von Rittal mit 1500 Euro Preisgeld dotierten 2. Platz wurde Andreas Köhler für seine Diplomarbeit »End-of-life implications of electronic textiles - Assessment of a converging technology« ausgezeichnet. Er schrieb diese Arbeit am International Institute for Industrial Environmental Economics der Lund University, Schweden. Der 3. Platz blieb unbesetzt.

Urkunden und Preisgelder wurden am 14. Oktober während des 1. Elektronik ecodesign congresses durch Gerhard Stelzer, Chefredakteur der Zeitschrift Elektronik und Dr. Thomas Steffen, Geschäftsführer Forschung, Qualität und Service International bei Rittal, überreicht. Beide sind zugleich auch Mitglieder der fünfköpfigen Jury. Weitere Mitglieder der Jury sind:

  • Prof. Dr. Dr. F. J. Radermacher, Vorstand und Professor für »Datenbanken und Künstliche Intelligenz« an der Universität Ulm und Mitglied im Club of Rome
  • Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Herbert Reichl, Leiter des Forschungsschwerpunktes Technologien der Mikroperipherik an der TU Berlin und Direktor des Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration
  • Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Wimmer, Leiter des Forschungsbereiches Ecodesign im Institut für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik der TU Wien.

Die Entscheidung der Jury war eindeutig, obwohl sich durch die Enthaltung von Prof. Dr.-Ing. Herbert Reichl eine gerade Stimmenzahl ergeben hatte.

Die erstplatzierte Arbeit würdigt Prof. Wolfgang Wimmer: »Stephan Benecke bündelt seine Recherche in einer sehr umfassenden und auszeichnungswürdigen Technologieübersicht für Energy-Harvesting-Systeme, die für potentielle Anwender auf einen Blick erkennen lassen, welche Vorteile die verschiedenen in Frage kommenden Technologien haben. Er dokumentiert in dieser Zusammenschau sowohl die nutzbaren Ein- und Ausgangsgrößen, wie die erzielbaren Leistungen, wie auch die Toxizitätsbewertung und die derzeitige Preissituation. In Summe eine sehr gelungene, runde Arbeit.«

Dr. Thomas Steffen sieht in der Diplomarbeit von Stephan Benecke noch mehr Potential: »Wird die Entwicklung der Technologien vorangetrieben, kann seine Diplomarbeit als Entscheidungshilfe zum optimalen Einsatz von Energy-Harvesting-Technologien herangezogen werden. Das enorme Potenzial, auf den Einsatz von Primärbatterien zu verzichten und diese durch Umgebungsenergiewandler zu ersetzen, wird in dieser Arbeit wissenschaftlich fundiert aufgezeigt.«

Bei der zweitplatzierten Abschlussarbeit von Andres Köhler lobt Dr. Thomas Steffen die »frühzeitige Betrachtung der Herausforderungen, die eine neue Technologie mit sich bringt, zu einem Zeitpunkt an dem diese Technologie gerade erst noch im Entstehungsprozess steht. Die gut analysierten Probleme zweier derzeit noch separierter Industriezweige und die hypothetische Verschmelzung und Bildung raffinierter Rückschlüsse, lassen enorme mögliche Belastungen für Mensch und Natur erahnen. Somit sind qualitative Handlungsempfehlungen möglich, um noch im Entwicklungsprozess diesen Problemen zu begegnen. Auch Schwachstellen in der Gesetzgebung und der Sensibilität des Konsumenten werden aufgezeigt. Ein gut recherchiertes Gedankenkonstrukt, das durch die Einbeziehung internationaler Experten auf diesem Gebiet abgerundet wird.«

Prof. Wolfgang Wimmer würdigt die Arbeit: »Die grundsätzlich unterschiedlichen Verwertungswege von Alttextilien und Elektronikschrott führen Andreas Köhler zu konkreten Empfehlungen, die sehr wohl in der Lage sind, potentielle Probleme zu vermeiden. Mehr noch, er gibt auch Hinweise zur umweltgerechten Gestaltung von E-Textilien. In Summe eine auszeichnungswürdige Technologiebewertung von E-Textilien.«


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