Eco-Design im Stromversorgungsbau: Mehr als nur hohe Wirkungsgrade

1. April 2009, 17:24 Uhr | Engelbert Hopf, Markt&Technik
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Eco-Design im Stromversorgungsbau: Mehr als nur hohe Wirkungsgrade

Für Erl trägt die Ablösung analoger Schaltkreise durch voll digitale Regelungskonzepte in Form von DSP- oder Mikrocontrollerlösungen nicht nur zur gewünschten Steigerung des Gerätewirkungsgrades bei, sie reduziert auch den Komponentenbedarf deutlich. Für Matthias Hofmann, Director Marketing, Industrial PC & Power Supply bei der Siemens-Division Industry Automation, wird der Begriff Eco-Design und damit umweltfreundliches Design in Zukunft vor allem auch durch den Ausschluss bestimmter Chemikalien bei einzelnen Bauteilen oder im Fertigungsprozess geprägt sein. Entwicklung und Fertigung der Sitop-Stromversorgungen erfolgt deshalb bei Siemens nicht nur gemäß der RoHS-Richtlinie oder der REACH-Verordnung, sondern auch der hausinternen Siemens-Norm SN36350, die Leitlinien zur umweltverträglichen Produktgestaltung vorgibt.

Neben Wirkungsgrad und Lebensdauer leistet nach Ansicht von Andreas Mielke, Geschäftsführer von Eplax, auch die Reparierbarkeit der Geräte einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen: »Sie trägt zur Verringerung der Elektronikschrottmenge und damit zur Reduktion der gesamten Abfallmengen bei.« Die langfristige Sicherstellung der Reparierbarkeit ist bei Eplax darum fester Bestandteil der Design Rules. Konkret bedeutet das, ein zerstörungsfreies Öffnen der Geräte muss möglich sein.

Maßnahmen, wie der Komplettverguss von Baugruppen für mobile oder sonstige umwelteinflusskritische Applikationen, werden durch intelligentes Design mit gezielten, maßgeschneiderten Schutzmaßnahmen wie etwa Schutzlackierung und Teilfixierungen vermieden.

Das Resultat der Entwicklerbemühungen in Richtung Eco-Design sind Produkte wie die dreiphasige 24-VDC-Stromversorgung Sitop PSU300M. In der 40-A-Ausführung bietet das Gerät einen Wirkungsgrad von bis zu 93 Prozent. Bei Kniel führte eine neu entwickelte Schaltungstopologie zu dem Ergebnis, dass die Geräte der Low-Emission-Reihe eine Ausgangsspannungsqualität erreichen. Sie erreichen einen Wirkungsgrad von 85 Prozent und warten zudem mit dem Gewicht und der Größe eines handelsüblichen Schaltreglers auf.

In gewisser Weise auch dem Eco-Design-Gedanken geschuldet ist der auf Kundenseite offenbar wachsende Wunsch nach Geräten, die ihren optimalen Wirkungsgrad nicht nur bei Volllast, sondern auch bei Teillast bis runter auf 10 bis 20 Prozent der Nennlast erreichen. In diesem Punkt, bestätigen Pühte und Erl, »kann man beobachten, dass die Kundenanforderungen immer mehr in Richtung der realen Betriebsbedingungen wandern.«


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