Jüngstes Beispiel für die erfolgreiche Ansiedelungspolitik von Brennstoffzellen-Unternehmen in Nordrhein-Westfalen ist die neue Fertigungsstätte der australischen Firma Ceramic Fuell Cells im Industriepark Oberbruch. 80 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Der australische Brennstoffzellenhersteller Ceramic Fuel Cells (CFCL) hat in Anwesenheit des nordrheinwestfälischen Wirtschaftsstaatsekretärs Dr. Jens Baganz seine Fertigungsstätte für Brennstoffzellenstapel, kurz Stacks, im Industriepark Oberbruch in Heinsberg eröffnet. Diese Stacks sind die Hauptkomponente von zukünftigen Mini-Blockheizkraftwerken für Ein- und Mehrfamilienhäuser zur Erzeugung von Strom und Wärme.
In den nächsten Jahren will das Unternehmen auf zunächst 900 qm, später dann auf 4.000 qm produzieren. Jährlich sollen bis zu 10.000 oxidkeramische Brennstoffzellen-Stacks gefertigt werden. In der Entwicklung und Fertigung sollen insgesamt 80 Arbeitsplätze entstehen.
CFCL entwickelt Hochtemperaturbrennstoffzellen des Typs SOFC (Solid Oxide Fuell Cell, Festoxid-Brennstoffzelle). Dieser Brennstoffzellentyp wandelt verschiedene Brennstoffe wie Erdgas, Propan, Methan oder Biogas in Strom und Wärme um. Dabei wird eine elektrische Effizienz von 60 Prozent erreicht. Durch die Wärmenutzung wird die Energieeffizienz des Systems auf 85 Prozent gesteigert.
CFCL ist, wie Staatsekretär Dr. Baganz hervorhob, nicht die erste Ansiedelung eines ausländischen Brennstoffzellen-Unternehmens in Nordrhein-Westfalen. Unternehmen wie Dynetek (Wasserstoffspeicher) und Hydrogenics (PEM-Brennstoffzellen) aus Kanada und Idatech (PEM-Brennstoffzellen) aus den USA haben sich dort bereits angesiedelt. Die Ansiedelung von CFCL will das Land Nordrhein-Westfalen mit 1,2 Mio. Euro aus Mitteln des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms unterstützen.
Wie Dr. Baganz hervorhob, zählt die Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik zu einem der Förder- und Entwicklungsschwerpunkte der Landesregierung im Energiebereich. Dr. Baganz verwies auch darauf, dass für die Standortentscheidung von CFCL auch die Arbeit des Netzwerks Brennstoffzelle und Wasserstoff Nordrhein-Westfalen eine wichtige Rolle gespielt hat, das die entsprechenden Aktivitäten der Wirtschaft und Wissenschaft organisiert, koordiniert und zusammenführt. Rund 350 zum großen Teil mittelständische Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben sich bereits dem Netzwerk angeschlossen.
Nordrhein-Westfalen fördert Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung, Produktion und Anwendung von Brennstoffzellen. Bisher wurden rund 90 Brennstoffzellen- und Wasserstoffprojekte mit einem Zuschuss von 90 Mio. Euro bei einem Gesamtvolumen von 150 Mio. Euro unterstützt. Brennstoffzellentechnik »Made in Nordrhein-Westfalen« kommt heute bereits in Bussen, Rollstühlen, Lastenfahrrädern, mobilen Telefonsystemen und Haus-Energieversorgungen zum Einsatz.