Generell sieht man inzwischen bei Gleichmann Electronics allerdings einen klaren Trend hin zu kundenspezifischen Systemen. So wurden in den vergangenen Monaten immerhin bereits 60 Prozent der Design-Wins mit kundenspezifischen Lösungen realisiert. »Auch wenn die passiven Anzeigen einfacher aufgebaut sind als TFTs und sich leichter ansteuern lassen, bringen Kunden dennoch immer wieder Parameter ins Spiel, die eine Verwendung von Standardprodukten dann letztlich doch ausschließen. Mal ist es die Glasgröße, die Auflösung oder das Interface, mal der Blickwinkel oder der Kontrast, dann wieder der Stromverbrauch oder die Helligkeit – zu optimieren gibt es inzwischen fast immer etwas, aber dafür sind wir ja da«, so Federles Erfahrung. Im Anschluss selektieren Federle und sein Team anhand des vorgegebenen Projekt-Zeitrahmens, des Preises und der gewünschten Qualität die Hersteller, die für das Projekt in Frage kommen. Allein die Auswahl des Display-Glases sei alles andere als trivial, wie Federle erklärt: »Glas ist nicht gleich Glas. Bei gleichen Glasstärken gibt es deutliche Unterschiede in der Bruchanfälligkeit und der ITO-Beschichtung. Wir haben inzwischen sehr viel Erfahrung bei der Auswahl des richtigen Glases und diskutieren die Projekte mit unseren Herstellern.« Bei solchen Produktdefinitionen entstehen laut Federle mitunter auch applikationsspezifische »Quasi-Standardprodukte«, also Displays, die später als Katalogprodukte bei Gleichmann Electronics gelistet werden. In anderen Fällen wird aus der Entwicklung eines einfachen Displays am Ende schon mal ein komplettes Bedienpanel. Realisierbar sei an Unterstützung praktisch alles, vom klassischen Design-in-Support bis hin zum fertigen Gerät. Die Grenzen gebe alleine der Kunde vor, so Federle.