Linearregler für Leistungs-LEDs?
Bisher ging man davon aus, dass Linearregler für die Ansteuerung von Hochleistungs-LEDs eher ungeeignet sind, weil ihr Wirkungsgrad zu gering ist. Stattdessen wählte man meistens Schaltregler, die aber teurer und Platz raubend sind und Störstrahlung (EMI) erzeugen können. Außerdem kommt man um elektrolytische Kondensatoren oft nicht herum, was die Lebensdauer der Schaltung beschränkt – gerade bei der hohen Lebenserwartung einer LED eine sehr unbefriedigende Einschränkung.
Der neue Infineon-Baustein bietet mehr als einen Kompromiss: Er ermöglicht wirklich effiziente Treiberlösungen für wenig Geld: Weil der Längstransistor extern angeordnet ist, hat der Entwickler hier alle Freiheitsgrade. Er kann genau den Transistor auswählen, der den benötigten Betriebsstrom (zum Beispiel 350 mA), auch bei geringem Spannungsabfall, noch gut regeln kann. Weil dem BCR 450 ein Sense-Spannungsabfall von 150 mV reicht, und der IC bei einer Dropoutspannung ab 0,3 V zuverlässig arbeitet, kann die Schaltung, je nach Flussspannung der LED oder LED-Kette, sehr effizient arbeiten.
Mit der Markteinführung dieses Bausteins wird womöglich die Zahl der Billigausführungen von LED-Leuchten abnehmen, bei denen die auf »Kostenoptimierung« bedachten Entwickler auf simple »Lösungen« mit Vorwiderständen zurückgreifen, die einem angesichts der Bemühungen der Europäischen Union, die Strom fressenden Glühbirnen den Garaus zu machen, wie ein Hohn vorkommen müssen. Ebenso könnten endlich viele Treiberschaltungen vom Markt verschwinden, deren Elko die Lebensdauer der LED-Leuchte auf nur wenig mehr als die Gewährleistungsfrist beschränkt.