Leuchtdioden sind im Vergleich zu vielen anderen Lichtquellen sehr energieeffizient und schadstoffarm, müssen ihren Weg in die Allgemeinbeleuchtung jedoch noch finden. Strom aus Solarzellen gehört heute zu den »saubersten« Formen der Elektrizitätserzeugung, hält dennoch bis dato lediglich einen äußerst kleinen Anteil an der Elektrizitätsbilanz. Beide Basistechnologien profitieren von Weiterentwicklungen, getrieben von ökonomischen und ökologischen Zwängen. Im Zusammenspiel werden die Vorteile besonders deutlich.
Das schweizerische »Minergie «-Label, das vor Kurzem eingeführt wurde, ist ein Energiestandard für Niedrigenergiehäuser [1], der als Messlatte für Neubauten und Sanierungen dient. Der Minergiestandard ist in Ansätzen mit den deutschen Standards »KW40« (Neubauten) und »KW60« (Sanierungen) vergleichbar. Im Prinzip soll die im »Klimahaus« verbrauchte Energie möglichst selbst erzeugt werden. Der Distributor Rutronik und sein auf Photovoltaiklösungen spezialisiertes Tochterunternehmen Rusol präsentierten im Demonstrationshaus »Woodstock« ein komplett auf LEDs basierendes Beleuchtungskonzept, das auf niedrigen Stromverbrauch und geringe Gebäudeüberhitzung abzielt. Das Lichtkonzept umfasste Lounge, Büro, Praxis, Schulzimmer, Fassade sowie Straße und Vorplatz.
Lichtdesign
Die Lichtplaner und Architekten entscheiden über Art, Anzahl und Anordnung der Leuchten. In der Praxis sieht das so aus: Auf einem definierten Raster werden Messungen ausgeführt, aus der sich die erreichte Luxzahl ergibt. Daraus rechnen die Planer die benötigten Leuchten für die Anwendung hoch. Bei der Umsetzung kommt es auf die Expertise des Lieferanten bei Design-in, Sortimenttiefe und natürlich Lieferfähigkeit an. Besonders das Knowhow bei den Beleuchtungskörpern wiegt schwer, denn Leuchte ist nicht gleich Leuchte. LED-Lichtdesign erfordert Fachkenntnisse und Flexibilität nicht nur bei den Lichtplanern sondern auch bei den Mitarbeitern des Lieferanten, um die Ideen der Planer zu realisieren. Um die Minergie-Anforderungen im Woodstock-Haus zu erfüllen, musste die Beleuchtung hohe Ansprüche erfüllen: Bei der Raumbeleuchtung setzte Rutronik auf LED-basierte Flächenleuchten von Samsung (Bild 1), die aus Kunststoff gefertigt sind und weitgehend homogenes Licht ausstrahlen.
Bei den eingesetzten Office-Light- Modulen von Everlight handelt es sich um Raster- bzw. Reflektorenleuchten; Röhre und Spiegelreflektor sind also sichtbar (Bild 2). Speziell auf den Innenbereich zielt auch die reine Retrofit-Fluoreszenz- Ersatzleuchte »LED T8 Light« (Leuchtröhre) von Intematix ab. Zur Fassadenbeleuchtung entschied man sich für den »High Power Washer« von Osram, der angemessene RGB-Farbmischung bietet und durch den Einsatz von dynamischem Licht auch eine interessante Lösung zur Kreation neuer Gebäudeimpressionen bietet (Bild 3). Das farbig wechselnde Licht der Gebäudebeleuchtung lässt sich der Umgebung anpassen. Vor dem Haus ist für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer eine effiziente Straßen- und Platzbeleuchtung entscheidend. Auch für sie gilt die Forderung nach niedrigem Stromverbrauch. Hier setzt Rutronik Straßenlaternen mit der »Dolphin 120Watt« von Everlight, der »Arquicity« von Arquiled mit LEDs von Osram OS und der »Delta 80 Watt« von Delta Electronics ein. Die LED-basierte Dolphin-Straßenbeleuchtung besitzt eine Farbtemperatur von 5000 K, im Dauerbetrieb stellt sich eine Leuchtdichte von 0,5 cd/m2 ein, die Beleuchtungsstärke liegt bei 66 lx. Arquicity nutzt 18 Hochleistungs-LEDs, der Abstrahlwinkel liegt bei 170°. Die Farbtemperatur liegt bei 4500 K.