Der Absatz großer LCDs für den Einsatz im TV, Notebook und Monitor hat laut DisplaySearch im März im Vergleich zum Februar um 29 Prozent zugelegt. Deshalb nimmt Sharp Microelectronics seine G10-Fabrik in Sakai (Japan) bereits im Oktober im Betrieb, fünf Monate früher als ursprünglich geplant.
»Weil einige Hersteller zum Jahreswechsel ihre Produktion zurückgefahren haben, sind die Lager vor allem für TV-Panels inzwischen geleert, besonders wegen der großen Nachfrage aus China«, sagt Maximilian Huber, President von Sharp Microelectronics. »Unsere G8-Linien in Kameyama, Japan, zur Produktion großformatiger Panels sind zu 100 Prozent ausgelastet.«
Die G6-Linien rüstet Sharp überdies gerade für die Produktion kleinerer und mittelgroßer Panels um, nachdem die Fabriken der 2. und 3. Generation abgeschrieben wurden. Unter den großen LCDs liegen die TV-Panels nach Stückzahlen im März mit 30 Prozent Plus gegenüber dem Februar und einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber März 2008 einsam an der Spitze. Und insgesamt bewegt sich der Absatz großer LCDs so gut wie auf Vorjahresniveau, aber »die Herausforderung liegt darin, dem Preisverfall mit einer effizienten Produktion zu begegnen«, gibt Huber zu bedenken.
Denn der Preisverfall ist ein Knackpunkt: Der weltweite Umsatz mit großen LCDs betrug im März 3,9 Mrd. Dollar. Das sind zwar 31 Prozent mehr als im Februar, aber 47 Prozent weniger als im Vergleichsmonat 2008. Verantwortlich dafür ist der Preisverfall, der nicht erst mit Beginn der weltweiten Finanzkrise im September 2008, sondern bereits Monate davor einsetzte. Die steigende Nachfrage könnte allerdings ganz schnell für Allokation und steigende Preise sorgen, zumindest bei LCD-Panels für Fernsehgeräte.
Für eine drohende Verknappung spricht auch, dass viele vorwiegend chinesische und taiwanesische LCD-TV-Hersteller ihre Planzahlen für 2009 mittlerweile deutlich angehoben haben und mit einem weltweiten Absatz von 128 Mio. Fernsehgeräten rechnen, angetrieben von der Nachfrage aus China.
Hintergrund des dortigen Fernseher-Booms ist eine Regierungsverordnung, wonach die Produktion von heimischen Elektronikgeräten staatlich gefördert wird. Von dieser Subvention profitieren zwar nur die chinesischen Endgeräte-Hersteller, aber ebenso ausländische Komponenten-Zulieferer. Die Kunst wird darin bestehen, dass die Hersteller ihre Kapazitäten entsprechend schnell wieder anfahren bzw. aufstocken, um von der anziehenden Nachfrage im Large-Size-Panel-Bereich zu profitieren.