Das Prinzip
Der Einklemmschutz von Leoni beruht auf der Ausnutzung des »evaneszenten Feldes« an der Oberfläche eines Lichtwellenleiters. Wird dieses Feld durch Annäherung eines Objektes beeinflusst, kann die Änderung elektronisch erfasst werden. Die eingesetzte hochflexible Kunststoff-Faser lässt sich mit sehr engem Biegeradius von weniger als 10 mm an der zu schützenden Stelle anbringen. Andere Sensoren, wie zum Beispiel resistive Schaltleisten, sind diesbezüglich weit unterlegen. Der wirksame Schaltwinkel liegt bei nahezu 180 °.
Im letzten Herbst hat Leoni die Faser-Fertigung und Sensorherstellung bei der Tochtergesellschaft Leoni Automotive Leads im norddeutschen Brake aufgenommen. Erste Demonstrations- oder Versuchsfahrzeuge wurden bereits in enger Zusammenarbeit mit namhaften Automobilherstellern ausgestattet. Dr. Michael Frommberger: »Das Ziel ist es nun, den PinchGuard mit den bei unseren Kunden eingesetzten Antrieben und Steuerungen zu verbinden und so ein überlegenes Einklemmschutzsystem im Markt zu etablieren.«
Derzeit ist die PinchGuard-Technologie noch im dem Bereich »Technology & Innovation« von Leoni eingegliedert. Das Projekt, das künftig auch auf andere Applikationen ausgedehnt werden soll, gliedert sich in zwei Teilgebiete:
In puncto Materialdesign und Prozesstechnik legt Leoni den Schwerpunkt auf die Entwicklung neuartiger Materialien mit optischer Güte und hoher Temperaturbeständigkeit. Im Vordergrund der Entwicklungsaktivitäten steht auch die prozesstechnische Verarbeitung zu hochflexiblen polymeroptischen Fasern (POF).
Das zweite Teilgebiet befasst sich mit der Sensorik. Ausgehend von einer eigens entwickelten Faser oder von anderen Lichtleitern, wie zum Beispiel Prismen, entwickelt Leoni komplette Sensorsysteme für unterschiedliche Anwendungsbereiche, primär jedoch zur Erfassung von Kräften. Ausführungsformen sind Linien- und Flächensensoren mit Polymer Optischen Fasern sowie Schalter, Taster und komplette optische Eingabesysteme unter der Verwendung von Prismen.