Gelingt den OLEDs Ihrer Meinung nach in diesem Jahr der Durchbruch?
Durchaus ja! In Fernost wurden in den vergangenen Jahren große Investitionen in Activ-Matrix-OLED-Fabs getätigt, die nunmehr große Stückzahlen produzieren. Das heißt, im hochvolumigen Bereich für Consumer-Produkte stehen jetzt kleinformatige Anzeigen zur Verfügung. Schlüssel zu diesem Erfolg sind neben einer deutlich besseren Beherrschbarkeit der Produktprozesse auch die materialseitigen Verbesserungen zu Gunsten der Lebensdauer.
LCD oder OLED - Ihr Favorit?
Beide Techniken haben spezifische Stärken und Schwächen. OLED ist eine noch relativ junge Technologie. LCD ist ja schon sehr etabliert. OLED und LCD sind definitiv konkurrierende Produkte. Die Millionen-Dollar-Frage lautet, eine sogenannte »Killer«-Applikation für OLEDs zu finden. Die sucht man seit Jahren, aber es hat sie noch keiner gefunden.
Die OLEDs haben sehr viele Vorteile, zum Beispiel im Bereich Blickwinkelunabhängigkeit. Sie sind sehr dünn, sehr flach, stromsparend, leichtgewichtig und damit prädestiniert für mobile Anwendungen, für stylische Fernseher, Laptops oder nur wenige Millimeter dicke PC-Bildschirme. Diese Vorteile der OLEDs versuchen natürlich die LCDs als etablierte Technik zu kontern. Das heißt, auch dort hat sich in den vergangenen Jahren viel getan in Richtung verbesserter Blickwinkel, bessere Schaltzeichen und einfach, relativ dünn zu werden. Beim modernen Laptop ist ein LED-hinterleuchtetes Display auch nur noch fünf Millimeter dick.
Und welche Technik finden Sie nun besser?
Der Bildeindruck bei OLEDs wird oft als angenehmer empfunden als bei LCDs. Man muss aber auf die Applikation achten: Für Videoanwendungen relativ problemlos, besteht bei industriellen, automobilen oder auch e-Signage-Anzeigen mit einem sehr hohen statischen Bildanteil eine Einbrenngefahr, ähnlich wie wir es von beispielsweise Plasma-Panels her kennen.