Bei beiden Technologien müssen an die einzelnen Bildpunkte elektrische Felder angelegt werden. Im Prinzip ginge das mit gekreuzten Elektrodenstreifen oben und unten, wobei die auf der Oberseite aus einem durchsichtigen Material bestehen müssen (Indium-Zinn-Oxid). Diese einfache Passiv-Matrix-Ansteuerung ist hier aber nicht praktikabel, weil die Kügelchen relativ lange Ansprechzeiten von einigen 100 ms haben. Sehr viel besser geht es mit dem Aktiv-Matrix-Prinzip, wie es sich bei den LCDs schon lange bewährt hat. Jeder Bildzelle ist ein eigener Transistor zugeordnet, der die Schaltfunktion ausführt.
Die nächsten Herausforderungen: Zukünftige Displays in dieser Technologie sollen nicht nur Schwarz und Weiß darstellen, sondern auch feine Graustufen; die derzeitigen Ausfüh-rungen von E-Ink erreichen vier, in naher Zukunft sollen es 16 werden. Weiteres Ziel ist dann Farbwiedergabe. Ein erstes derartiges Labormuster, entwickelt von E-Ink, Toppan und Philips, wurde bereits auf der SID-Konferenz 2002 in Boston gezeigt (Bild 6), es kann 4096 verschiedene Farben darstellen. Vor jedes Pixel ist hier ein Farbfilter gesetzt (Hersteller: Toppan); letztlich sucht die Forschung aber nach Lösungen mit Eigenfarben direkt in den Pixeln. Das Versuchsmuster hat 13 cm (5 Zoll) Diagonale und eine Auflösung von 320 x 234 Pixel, entsprechend 80 Pixel pro Zoll. Die Aktiv-Matrix-Backplane (amorphes Silizium) stammt von Philips. Mögliche Anwendungen dafür wären PDAs und andere mobile Kommunikationsgeräte, außerdem E-Bücher. Auch Gyricon Media forscht an Möglichkeiten, mehr als zwei Farben zu erzeugen.