Zu den jüngsten Neuerungen von Plastic Logic zählen nun auch bewegte Bilder auf den flexiblen Displays. »Wir sind jetzt in der Lage 12 Frames pro Sekunde wiederzugeben«, erläutert Dr. Zimmermann, »damit ließen sich Videos mit niedriger Bildwiederholrate in Texte integrieren«. Limitierend wirkt sich dabei unter anderem die Trägheit der elektrisch geladenen Teilchen in der nicht leitenden Flüssigkeit aus. Weitere Optimierungen des elektrophoretischen Materials, das Plastic Logic von EInk erhält, könnten hier in Zukunft zu weiteren Verbesserungen führen.
Doch seit dem Strategiewechsel geht es bei Plastic Logic nicht mehr nur um flexible Displays, die auf Organischer Elektronik basieren. Größere Bedeutung sollen in Zukunft auch die Non-Display-Aktivitäten des Unternehmens gewinnen. So wird in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten daran gearbeitet, statt flexibler Displays großformatige Sensorlösungen mit dem erworbenen Know-how in Organischer Elektronik zu realisieren. Anwendungsmöglichkeiten dafür sieht Dr. Zimmermann vorerst vor allem in den Bereichen Health Care und Life Sience.
Das Fernziel der Plastic Logic richtet sich weiter darauf, einmal flexible Displays herzustellen, die komplett auf Organischer Elektronik basieren, bei der also etwa auch die Ansteuerlogik oder die Batterie in dieser Technologie realisiert wird. Derzeit liegt die Schaltfrequenz für Logik-Transistoren, die in Organischer Elektronik realisiert werden, bei rund 100 kHz wie Dr. Zimmermann erläutert. Auf einen Zeitrahmen, wann denn mit einer kompletten organischen Lösung zu rechnen ist, lässt er sich nicht festlegen, »das kann in 10 Jahren sein, kann aber auch noch 20 Jahre dauern, das hängt entscheidend davon ab, welche Bedeutung Materiallieferanten aber auch Kunden in den nächsten Jahren dieser Technologie beimessen.