Blick in die Displaywelt von morgen

20. Oktober 2008, 15:23 Uhr | Susanne Schäfer, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Blick in die Displaywelt von morgen

• Hoher Kontrast: AU Optronics stellt neuartige Gray-Bumps vor, die das Kontrastverhältnis verbessern. Prof. Dr. Blankenbach erklärt: »Bumps sind notwendig, um die LC-Domänen innerhalb eines Pixels zu trennen, die wegen eines großen Blickwinkels eingeführt wurden.« Die neuen Bumps erhöhen das Konstrastverhältnis um bis zu 43 Prozent.

• Verbesserter Kontrast: Anzeigen im öffentlichen Bereich müssen oft vor so genannten »äußeren « Einflüssen geschützt werden, was meist durch eine Glasscheibe geschieht. »Die zusätzlichen Grenzflächen und hier vor allem der Übergang vom Glas zum Display über einen luftgefüllten Zwischenraum reduziert das Kontrastverhältnis bei Umgebungslicht signifikant «, erklärt Prof. Dr. Blankenbach. Sony scheint eine Lösung gefunden zu haben: Das Unternehmen stellte ein »Super-View-Resin« vor, das diesen luftgefüllten Zwischenraum mit einem Brechungsindex-angepassten elastischen Material füllt. Das Material ist übrigens auch bei Mobiltelefonen mit Glasoberfläche einsetzbar.

• Großformatige Farb-LCDs könnten sowohl Strom sparender als auch billiger werden, »wenn die Licht schluckenden Farbfilter durch RGB-LEDs ersetzt werden könnten«, so Prof. D. Blankenbach, »quasi en passant spart man in Folge zwei Drittel aller Pixel und Treiber ein.« Ein theoretisch brillanter Ansatz, der jedoch seine Tücken in der praktischen Umsetzung hat: Die Schaltzeiten des LCDs müssen sehr kurz sein, da sequentiell drei (RGB-)Bilder eingeschrieben werden müssen – 60 Hz Bildwiederholfrequenz ergibt das 180 Hz.

• Neuartiger Herstellungsprozess: Dai Nippon Printing stellt einen Druckprozess vor, mit dem sich organische TFTs, Polymere-OLEDs und LCD-Farbfilter mit Tintenstrahldruckern herstellen lassen. Erste Versuche gab es in Form eines 10 Zoll großen flexiblen Aktiv-Matrix-E-papers auf Basis der von Bridgestone entwickelten Liquid-Power-Displays (QR-LPD). Hierbei wurden TFTs und Pixelelektroden auf beiden Seiten der Backplane angebracht und mittels punktueller Laserabration und leitfähiger Paste miteinander verbunden.

• Neuartiger Herstellungsprozess Nr. 2: LG Display will die Produktion von TFT-LCDs deutlich vereinfachen können. Das Unternehmen hat eine TFT-Roll-Druck-Technologie entwickelt, die den sehr komplexen und kostentenintensiven Photolithographie-Prozess offenbar ersetzen kann. Die Roll-Druck-Technologie soll den Fertigungsprozess aber nicht nur vereinfachen, sondern auch den Materialverbrauch und die Kosten für die Maschinen und Reinräume deutlich senken. Zudem soll sich die Produktionszeit für die TFTLCDs deutlich verkürzen lassen. Nach Angaben des Unternehmens ist das Verfahren auch umweltfreundlicher, weil weniger Chemikalien zum Einsatz kommen.

• Neuartige Display-Technik: Shinoda Plasma aus Japan präsentiert die Weiterentwicklung seiner bereits 2002 vorgestellten »Plasma Tube«-Technik in Form eines 1 x 2 m großen Displays. Vereinfacht ausgedrückt, besteht Plasma-Tube aus einzelnen »Neonröhren « mit roter, grüner bzw. blauer Farbe. Diese werden zwischen zwei Glasplatten mit Elektroden wie bei einem konventionellen Plasma-Display aneinandergereiht. Der Durchmesser der Röhren ist 1 mm, so dass der Pixelpitch 3 mm beträgt. Da die Röhren sehr dicht aneinandergereiht werden können, sind die Übergänge bei typischem Betrachtungsabstand unsichtbar. Somit lassen sich beliebig lange Displays aufbauen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Röhren auch zwischen ein gekrümmtes Substrat gebracht werden können, was neue Möglichkeiten bei großflächigen und hochauflösenden Anzeigen ermöglicht.


  1. Blick in die Displaywelt von morgen
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