Olaf Römer, Geschäftsführer von ATEcare:
»Die KI hat im Moment unserer Meinung nach nur gute Ansätze in der Bildverarbeitung. Weil ja „künstliche Intelligenz“ lernen muss, ist das auch eine Voraussetzung, die umsetzbar sein muss. Es nützt nichts, wenn man zum Beispiel eine Verifizierperson an AOI und AXI nur mit 85 Prozent ersetzen kann. Dazu kommt, dass die Verifizierer unterschiedliche Bewertungen abgeben werden, von denen dann zu lernen ist – eine Lötstelle kann bei A ok sein, aber bei B nicht, C akzeptiert es vielleicht unter bestimmten Umständen (Prozessindikationen). Da hilft auch eine IPC-Definition nichts.
Sinn machen hier so genannte „Supervized Learning“-Aspekte – es wird menschlich vorgefiltert, aber die Entscheidung, ob das richtige oder falsche Fehler beziehungsweise vielleicht auch unter Umständen gerade noch akzeptable Ereignisse waren, trifft am Ende immer nur eine berechtigte, ausgebildete Person – damit können neuronale Netze bestückt und bestehende Algorithmen antrainiert werden. Hier gibt es gute Ansätze.
Leider wird das Thema KI massiv für eigenes Marketing missbraucht, sodass der Eindruck entsteht, es wäre schon allgegenwärtig – schade drum, denn das hat wirklich Potential.
Im elektrischen Test ist uns bislang noch kein Lösungsansatz bekannt, der sinnvoll zu nutzen wäre.
Fazit: Wir sehen die Möglichkeiten und das Potential – aber es wird auch noch viel Zeit ins Land gehen, bis das einmal flächendeckend eingebracht wird.«