Keithley setzt auf R&D und Kundenpräsenz

9. März 2009, 9:51 Uhr | Nicole Kothe, Markt&Technik
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Sehen Sie in den Femtozellen einen großen Zukunftsmarkt?

Sehen Sie in den Femtozellen einen großen Zukunftsmarkt?

Die Vorhersagen sind extrem schwierig. Auf der einen Seite ist die Technik mittlerweile robust und zuverlässig. Auf der anderen Seite ist es momentan noch eine Preisfrage – speziell auf der Komponentenseite. Daran arbeiten die Chiphersteller derzeit verstärkt. Ausgehend davon, dass sich diese Technologie auf breiter Ebene durchsetzt, ist es sicherlich für uns eine gute Chance, in einem Volumenmarkt und dann im Produktionstest, ganz vorne mit dabei zu sein.

Viele Unternehmen sind stark von der Automobilbranche abhängig – der es momentan ja bekanntlich nicht besonders gut geht. Leidet Keithley mit?

Mit unserem Produktportfolio sind wir breit aufgestellt, ohne von einer einzelnen Branche oder einem einzelnen Kunden in hohem Maße abhängig zu sein. Ungünstig ist natürlich, dass es momentan querbeet allen Branchen schlecht geht – und das wiederum spüren wir natürlich schon deutlich.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatte Keithley Sparmaßnahmen angekündigt und etwa fünf Prozent der Mitarbeiter entlassen. Im Dezember erreichte uns die Meldung, dass erneut rund sieben Prozent der Belegschaft gehen mussten. Haben diese Maßnahmen die angestrebte Entlastung erzielt?

Es stimmt, wir haben weltweit etwas über zehn Prozent der Mitarbeiter entlassen. Wir hatten mit unseren Maßnahmen bereits begonnen, bevor diese Krise in aller Munde war, und auch vor unseren Mitbewerbern. Betroffen waren im Grunde genommen alle Bereiche, außer – und das ist der Kernpunkt – unsere Forschung und Entwicklung. Zusammen mit den anderen Sparmaßnahmen, die wir ergriffen haben, rechnen wir damit, dass wir dadurch rund 20 Prozent der Kosten jährlich einsparen können.

Heißt das, dass Sie nun verstärkt auf die Entwicklung setzen?

Ja, das ist sicher eines der strategisch wichtigsten Dinge, die man nun tun kann. Wir arbeiten mit hoher Priorität an neuen Produkten und entwickeln zudem unsere bestehenden Produkte weiter, so dass wir möglichst frühzeitig die zukünftigen Anforderungen unserer Kunden treffen - und damit am von uns allen angestrebten Wachstum teilhaben.

Fokussieren Sie dabei auf die HF- oder eher auf die DC-Sparte?

Sowohl als auch. Und als dritten Schwerpunkt haben wir noch die Komplettsysteme. Im Bereich HF haben wir kürzlich die SignalMeister-Software vorgestellt. Sie bietet Signalgenerierung und –analyse in einem und zudem noch eine ganze Reihe von Simulationsfunktionen. Auch unsere SourceMeter haben wir in Sachen einfache Bedienbarkeit und Skalierbarkeit sowie LXI-Fähigkeit ausgebaut. Auf der DC-Seite haben wir unseren ElektroMeter überarbeitet und just ein neues Modell vorgestellt. Kontinuierlich ergänzen wir unsere Multimeter mit »Switching-Karten«.

Das dritte Standbein ist der Systemansatz. Hier kann sich der Kunde entweder selber sein System mit einfachsten Mitteln konfigurieren, oder er bekommt von uns eine für ihn passende Turn-Key-Lösung. Ein Beispiel dafür ist etwa unsere Automated Characterisation Suite (ACS), in die sich die Waferprober von Cascade, Süss oder auch von Wentworth einfach integrieren lassen, um dann komplette »Wafer-Level-Reliability«-, oder kurz WLR-Systeme anzubieten.


  1. Keithley setzt auf R&D und Kundenpräsenz
  2. Sehen Sie in den Femtozellen einen großen Zukunftsmarkt?
  3. Wie sehen Ihre Strategien für die nächsten Monate aus?

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