Wenn man eigene Anwenderprogramme schreiben möchte, steht der IVI-COM-Treiber zur Verfügung. Unterstützt werden damit die LAN-, USB- und GPIB-Schnittstellen.
Die optionale Software DataScope (nur für DSO5000A-Modelle und einige Tektronix-Oszilloskope) erlaubt die Übertragung der Messdaten über die USB-Schnittstelle oder über LAN. Die volle Speichertiefe wird unterstützt. So können Messkurven auch offline, gezoomt, ausgemessen und geglättet sowie eine FFT (Fast-Fourier-Transformation) durchgeführt werden.
Die Mathematik umfasst die Grundrechenarten, FFT, Differenziation und Integration. Die Quelle ist dabei wählbar als CH1 bis CH4 sowie auch Kombinationen wie CH1 + CH2, CH1 – CH2, CH1 × CH2. Somit ist auch die Integration eines Leistungssignal auf einfache Weise möglich (Integral von Strom × Spannung). Aus 23 automatischen Messungen können vier gleichzeitig angezeigt werden. Das Oszilloskop zeigt an, wo gemessen wird (Bild 4).
Serielle Decodierung und Triggerung – I²C, SPI, CAN, LIN, RS 232, UART
Zu allen genannten Oszilloskop-Modellen, auch für die DSO5000A-Serie, gibt es Optionen für die Decodierung und Triggerung serieller Signale. Einfache serielle Triggerarten gehören zum Standardlieferumfang. Über I²C und SPI kommunizieren heute viele Baugruppen untereinander, da mit wenigen Leitungen viele Informationen übertragen werden können. Die CANund LIN-Busse sind in Automotive-Anwendungen zu finden. RS 232 und UART findet man oft in Industrieanwendungen.
Natürlich stellt sich die Frage, warum man mit einem Oszilloskop serielle Signale analysieren soll, wo es doch für viele Bussysteme Analysatoren gibt. Die Antwort ist ganz einfach: Sollten die übertragenen Daten fehlerhaft empfangen werden, kann mit Hilfe eines Oszilloskops nach der Ursache gesucht werden. Man sieht die Decodierung und das zugehörige Analogsignal gleichzeitig (Bild 5). Weiterhin kann man gezielt auf bestimmte serielle Ereignisse triggern. Dies können bestimmte Adressen, Daten oder Kombinationen hieraus, Paketanfang, Paketende oder fehlende Bestätigung sein. Für die Decodierung und die Triggerung lassen sich auch die Digitalkanäle der Mixed-Signal-Oszilloskope (MSOs) verwenden. Die automatische Speicherung von deodierten Ereignissen in Segmente ermöglicht die Option „segmentierbarer Speicher“, die bereits beschrieben wurde.
Mit den MSO-Versionen der 6000er (aber auch der 7000er) Oszilloskop-Serie erhält man zusätzlich zu den analogen Kanälen auch 16 Digitalkanäle. Ein MSO kann zwar einen hochwertigen Logikanalysator nicht ersetzen, ist aber für viele Anwendungen völlig ausreichend und zudem sehr einfach zu bedienen. Ein MSO kann gleichzeitig analoge und digitale Signale auf einem Bildschirm zeitkorreliert darstellen. Wie auch bei der seriellen Decodierung, dient dies dem Auffinden von Fehlern in Digitalschaltungen.