Messgeräte zur schnellen Fehlerdiagnose

Tipps für den Kabeltest

28. Oktober 2021, 16:58 Uhr | Mark Mullins, Fluke Networks
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Fehlersuche bei Glasfaser-Verbindungen

Die häufigste Ursache für Ausfälle bei Glasfaserverbindungen ist eine Verschmutzung durch Staub oder Schmutz auf der Stirnfläche eines LWL-Steckverbinders.  Leider sind Fertigungswerke oft staubige Umgebungen, was Schäden an freiliegenden Glasfaser-Stirnflächen anrichten kann. Glasfaserprüfungen erfordern mehr Fachwissen und kostspieligere Geräte, weshalb viele Werksleiter Glasfaserprobleme an Subunternehmer delegieren. Es gibt jedoch einige kostengünstige Geräte, um typische Probleme zu lösen.

Eine einfache Glasfaser-Inspektionskamera beispielsweise eignet sich zum Auffinden verschmutzter Glasfaser-Stirnflächen. Diese gilt es zunächst mit Tüchern und Lösungsmitteln zu reinigen. Idealerweise sollte jedes Lösungsmittel, das zur Reinigung des Steckverbinders verwendet wird, speziell für Glasfasern ausgerichtet sein. Daher ist es sinnvoll, ein Glasfaser-Reinigungskit zur Hand zu haben.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Leitung entlang der Verbindung verbogen oder gebrochen ist. Eine einfache visuelle Fehlersuchhilfe (visual fault indicator, VFL) beleuchtet die Faser mit einem sichtbaren Laser, der an der Stelle sichtbar ist, an der die Faser gebrochen oder verbogen ist. Eine VFL funktioniert jedoch nur dann gut, wenn man den gesamten Verlauf der Glasfaser einer Sichtprüfung unterziehen kann – sie ist ungeeignet, wenn die Glasfaser schwer zugänglich ist oder durch Schutzrohre führt.

Es kann sinnvoll sein, in ein ausgefeilteres Fehlersuchgerät zu investieren, das die Lücke zwischen einer VFL und einem teuren optischen Laufzeiten-Messgerät (OpticaI Time Domain Reflectometer, OTDR) schließt. Das OTDR ist ein komplexes Messgeräte, das ein gewisses Level an Fachwissen erfordert. Es stehen beispielsweise Geräte für die Fehlersuche zur Verfügung, die die Position von Fehlern anzeigen. Zu den Fehlern zählen z. B. starke Biegungen, verlustreiche Spleiße, Brüche und verschmutzte Steckverbinder, die die Übertragung beeinträchtigen können.

Der Experten-Tipp: Halten Sie es einfach!

Der erste Schritt zum sorgenfreien Betrieb einer Kabelanlage beginnt bei hochwertigen Komponenten und der Installation durch qualifizierte Installateure, gefolgt von Zertifizierungsprüfungen. Sollten im Laufe der Zeit Probleme auftreten, kann die Fehlersuche mit einfachen, kostengünstigen Geräten zunächst Abhilfe schaffen. Sie kann den Betriebstechnik-Teams ermöglichen, das Problem selbst zu beheben oder zumindest die Kosten für Reparaturen zu senken, da die Kosten für die Diagnose entfallen.

Wichtig ist, alles einfach zu halten: Wenn das Betriebstechnik-Team das Problem nicht einfach identifizieren, lokalisieren und beheben kann, ist es möglicherweise an der Zeit, den Rat von Experten mit ihren ausgeklügelten Netzwerk-Zertifizierungsgeräten und OTDRs einzuholen.


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