Wer diesen Schritten folgt, bekommt ein Maximum an Datenfluss durch das HSPA-Gerät und stellt sicher, dass alles gut zusammen funktioniert. Zwei weitere Verfahren führen das Mobiltelefon an seine Leistungsgrenzen: Erstens durch Emulieren eines echten Netzes, also die Konfrontation mit wirklichkeitsnahen Bedingungen, und zweitens durch Konfrontieren mit den anspruchsvollsten dieser Szenarien, um so Schwachpunkte im Design zu erkennen.
Die Lösung der HSPA-Probleme
Besonders wichtig sind Tests der Übergaben, weil Übergabefehler eine der häufigsten Ursachen für Verbindungsabbrüche und Datenverlust sind. Die Übergabe selbst benötigt viele Netzressourcen. Viele HSPA-Konformitätstests erfordern daher mehr als eine Zelle. Es ist unabdingbar, Übergaben zu testen, während auf dem Mobiltelefon gleichzeitig Dienste wie SMS, MMS, FTP-Durchsatz, Internet und Video- oder Sprachtelefonate laufen. Weiterhin sind Übergaben zu testen, bei denen das Telefon von einer Zelle, die HSPA unterstützt, in eine andere wechselt, die das nicht tut. Für die meisten dieser Tests lassen sich Basisstations-Emulatoren verwenden, die HSPA beherrschen.
Bild 3 illustriert eine Situation, die beim Test der physikalischen Schicht aufgetaucht ist. Das Mobilgerät sollte in diesem Fall gleichzeitig HSDPA und HSUPA mit maximaler Datenrate durchführen, also 7,2 MBit/s im Downlink und 2 MBit/s im Uplink. Der Downlink schien einwandfrei zu laufen, aber der Uplink zeigte gelegentlich Aussetzer. Der Entwickler setzte eine paketvermittelte Datenverbindung auf, sorgte für einen steten Fluss von UDP zum und vom Gerät und beobachtete den Datenfluss mit dem Datendurchsatzmonitor des Testsets.
Die Messung »vorher« legte die Vermutung nahe, dass das Mobiltelefon eine Änderung in der Leistungszuordnung bei der Datenübertragung zum Mobiltelefon erkannt hatte. Der Testingenieur ging dieser Vermutung nach, indem er zunächst die relative Ressourcenzuweisung (E-RGCH, Relative Grant Channel) ausschaltete. Das beeinflusste den Durchsatz auf dem Uplink des Mobiltelefons aber nicht. Der nächste Schritt war daher, zu signalisieren, dass die relative Ressourcenzuweisung ausgeschaltet ist. Das brachte das richtige Ergebnis, wie im Datendurchsatzmonitor »nachher « gezeigt. Eine weitere Untersuchung ergab, dass das Telefon ein »HOLD« auf E-RGCH als »DOWN« interpretierte, und das löste die Aussetzer aus. Mit dieser Erkenntnis ließ sich das Problem dann beseitigen.
In einem anderen Fall beobachtete ein Entwicklungsingenieur, dass Datenverbindungen auf dem Mobiltelefon unterbrochen wurden, wenn die Ressourcenzuweisung »OK« zeitlich stark variierte. Das passierte während einer Videoübertragung. Mit der Software »Wireless Test Manager« von Agilent, die auf einem »Testset 8960« lief, baute er eine paketvermittelte Datenverbindung mit fester Ressourcenzuweisung auf und stellte so die Situation nach. Die Ergebnisse wurden in der E-FTCI-Recording-Anzeige begutachtet. Bild 4 zeigt die Ergebnisse, nachdem die Messung einige Minuten lief. Man bekam heraus, dass das Verhalten des Telefons auf einen Pufferüberlauf zurückzuführen war. Oft zeigt sich bei der Integration von Applikationen, dass HSPA-Telefone Probleme damit haben, die maximale Datenrate in die Anwendungsschicht zu bringen. Es gibt eine ganze Reihe von Gründen dafür. Im Beispiel, das in Bild 5 dargestellt ist, konnte der Entwickler durch Beobachten des Datendurchsatzmonitors und der Protokolle des »Wireless Protocol Advisors « herausbekommen, dass das Gerät mit der standardmäßigen RLC-Polling-Rate nicht zurechtkam. Wie im Protokoll links gezeigt, kamen die Reaktionen des Telefons im Abstand von 20 ms und zehrten damit die verfügbaren Ressourcen praktisch auf. Sobald die RLC-Polling-Rate verringert wurde, arbeitete das Telefon deutlich stabiler. Das Protokoll rechts zeigt die deutlich geringere Beanspruchung des Telefons durch ein Polling in 120-ms-Intervallen.
Der letzte Schritt