Verliert Agilent damit nicht einen wesentlichen Teil seines Geschäfts? Wer profitiert denn eigentlich?
Bochtler: »Wir sind optimistisch, dass durch die Technologie-Partnerschafts-Aktivitäten letztlich auf allen Seiten Pluspunkte entstehen: Wir haben eventuell weniger im eigenen Hause generierten Umsatz, haben aber unsere Vertriebskosten gesenkt und erhoffen uns Marktanteils-Zuwächse sowie regional bessere Präsenz. Zudem kommt ein breites Technologie- und Anwendungs-Feedback in unsere Entwicklungsabteilungen zurück. dataTec bekommt mit den zehn Vertriebsleuten von uns auch deren Kunden-Kontakte mitgeliefert, das entspricht einem Millionenbetrag. Wir schulen auch dataTec-Ingenieure und geben das Gesamt-Produkt-Portfolio dorthin zum Vertrieb. Pluspunkte entstehen auch für den Anwender, denn er hat stets nur eine regionale Ansprechadresse für alle seine messtechnischen Belange, was letztlich auch ihm deutliche Kosten einspart. Das Geschäft, das sicher direkt bei Agilent bleiben wird, ist das mit internationalen Großkunden, das übrigens mehr als 50 Prozent unseres Messgeräte-Geschäfts ausmacht. Wegen der international gültigen Verträge ist hier schon juristisch kein anderer Ansprechpartner möglich.«

Hans Steiner, Geschäftsführer von dataTec: »Um das neue Konzept zu realisieren, erweitern wir unseren Personalstamm deutlich.«
Wo liegen die profitablen Finanz-Aspekte der Kooperation?
Bochtler: »Richtig profitabel wird es, wenn wir zusammen den Mitbewerbern von Agilent im Mid-Range- und High-end-Gerätesektor Marktanteile abnehmen können. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn im Jahr 2009, und dieses war wirklich nicht optimal, haben wir im Mid-Range- und High-end-Bereich zwei Prozent Marktanteil gewonnen. Bei der weiteren Positionsverbeserung nützt natürlich ein wirklich flächendeckender Vertrieb, den wir nun auch für Mid-Range- und High-end-Geräte haben.«