Medikamentenprüfung

App gegen Fälschung

19. Mai 2016, 11:33 Uhr | Marcel Consée
Hersteller und Konsumenten können Echtheit eigener Medikamente mittels Smartphone-App jederzeit und überall überprüfen.
© U-nica

Laut Schätzungen sterben weltweit täglich etwa 2.000 Menschen durch die Einnahme von gefälschten Arzneimitteln. 2019 tritt daher eine EU-Richtlinie in Kraft, die eine Sicherheitskennzeichnung für verschreibungspflichtige Medikamente verbindlich macht und so das Risiko für Kunden reduzieren soll.

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Um Produktpiraterie wirksam zu unterbinden, müssen die gefälschten Produkte jedoch nicht nur eindeutig erkennbar sein; Pharmahersteller sollten auch wissen, wo die Plagiate in ihre Vertriebskette gelangen und wo Graumarktverschiebungen stattfinden.

Das Schweizer Sicherheitsunternehmen U-nica hat daher ein neuartiges Verfahren entwickelt, das über die gesamte Lieferkette hinweg eine kontinuierliche Authentifizierung von Produkten und somit einen flächendeckenden Fälschungsschutz erlaubt. Basis der Technologie mit dem Namen »scryptoTRACE« ist ein digitales Mustererkennungsverfahren, das bestimmte, für das Auge nicht wahrnehmbare Sicherheitscodierungen auf einem Etikett oder einer Verpackung zuverlässig erfasst. Die nötige Software lässt sich auf mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets installieren und über eine App komfortabel bedienen. Zudem können die Hersteller auch den Kunden ermöglichen, die Echtheit ihres Medikaments mittels dieser App überall und jederzeit am Verkaufspunkt selbst zu überprüfen.

Die Voraussetzung dafür bilden dynamische Markierungen, die in die Medikamentenverpackungen eingebracht werden. Die Codierungen werden auf dem scryptoTRACE-Server vom Pharmahersteller selbst generiert, verwaltet und je nach Bedarf dynamisch und flexibel eingesetzt. »Für die Generierung von Codierungen wird lediglich das Original-Printlayout benötigt. Das Layout sowie die Druckprozesse bleiben unverändert, ohne dass zahlreiche Drucker, die teils selbst eine Sicherheitslücke in bestimmten Ländern darstellen, zum Einsatz kommen müssen. Die software-basierte Sicherheitslösung kann im Gegensatz zu physischen Sicherheitslösungen sehr gut global skaliert werden und die Ausgaben für herkömmliche Sicherheitsaufwendungen eines Herstellers drastisch reduzieren«, erläutert Alfred Rutz, CEO der U-nica Gruppe.


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