Drahtlose Kommunikation

Alternative Datenübertragungsmedien

11. Mai 2012, 15:39 Uhr | Nicole Wörner

Techniken zur drahtlosen Kommunikation gibt es viele - doch bringen sie alle ihre ganz spezifischen Nachteile mit sich. Entweder sind sie teuer, unsicher, instabil, umweltbelastend, etc. Zwei innovative Unternehmen haben nun interessante Alternativen zu den aktuellen Drahtlos-Technologien entwickelt.

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Auf sichtbares Licht als Datenübertragungsmedium setzt die im rheinischen Langenfeld ansässige Axiomtek. In Zusammenarbeit mit Fraunhofer hat das Unternehmen ein kompaktes Gerät namens FSO100 entwickelt, das mittels einer roten LED 10 Mbit/s Daten über eine Entfernung von 3 bis 20 Metern überträgt. Ab dem dritten Quartal 2012 soll die Übertragungsrate sogar auf bis zu 1 Gbit/s gesteigert werden. Und dabei funktioniert diese Übertragung laut Hersteller sogar deutlich sicherer und zuverlässiger als zum Beispiel mit WLAN.

Der FSO100 wird als Set, bestehend aus zwei identischen Geräten, verkauft. Jedes von ihnen kann sowohl als Sender als auch als Empfänger agieren, wichtig ist jedoch, dass eine Sichtverbindung zwischen beiden Geräten besteht. Die Datenübertragung erfolgt per Licht mit einer einzelnen roten LED als Lichtquelle. Sie verhält sich für die Anwendung völlig transparent, wie eine Verbindung mit einem Ethernetkabel. Der Transceiver verfügt lediglich über eine RJ45-Buchse und einen Stromanschluss. Mit Abmessungen von 137 x 120 x 37 mm sind die kompakten Geräte schnell und flexibel zu installieren.

Wird die Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger unterbrochen, stoppt der Datenstrom und fährt exakt an dieser Stelle mit der Übertragung fort, sobald die Sichtlinie wieder frei ist – vergleichbar mit einem Film, der nach einem Stopp wieder genau dort weiterläuft, wo er unterbrochen wurde.

Nach Überzeugung des Herstellers eliminiert die Übertragung per Licht einige der wesentlichen Nachteile der drahtlosen Datenübertragung über WLAN, wie etwa eine nicht immer stabile Transferrate, geringe Bandbreite und Sicherheitsrisiken durch Hackerangriffe. Ein solcher Hackerangriff ist in Axiomteks Verfahren so gut wie unmöglich, weil dieser ausschließlich durch die Lichtlinie erfolgen könnte und damit für jedermann sichtbar wäre.

Bei einer geringen Verlustleistung von weniger als 3 Watt werden derzeit Übertragungsraten von bis zu 75 MByte pro Minute erreicht. Zukünftige Versionen (ab Q3/2012) sollen dank einer stärkeren LED und einigen Modifikationen im Gerät bis zu 7500 MByte in der Minute erreichen. Darüber hinaus werden die neuen Modelle mit einem Switch sowie mit Power-over-Ethernet (PoE) ausgestattet sein.

Einsatzbereiche für den FSO100 könnten unter anderem in industriellen Anwendungen liegen, etwa dort, wo es viele Störfelder gibt, wo eine Datenübertragung per Funk zu störanfällig und unsicher, oder die kabelgebundene Übertragung zu teuer wäre.

Mit der Idee, etwas von Grund auf Neues zu entwickeln, hat die US-amerikanische Ubiquity Networks ihre eigene Alternative für die Datenübertragung vorgestellt. Unter dem Namen »AirFiber« hat das Unternehmen eine zum Patent angemeldete Punkt-zu-Punkt-Funktechnik entwickelt, die im lizenzfreien 24-GHz-Band funkt und die Bandbreiten von über 1,4 Gbit/s bei sehr geringen Latenzen erreichen soll – und das bei einer maximalen Reichweite von bis zu 13 km. Ubiquity setzt dabei auf ein schnelles Dual-Antennen-Design, das zudem auch noch so einfach im Aufbau ist, dass dieser von einer einzelnen Person alleine ausgeführt werden kann. Die beiden Antennen müssen nur auf einem möglichst hoch gelegenen Ort installiert sein und Sichtverbindung zueinander haben. Die

Die geringen Latenzzeiten erreichen die kombinierten Sender/Empfängermodule, indem beide Kommunikationspartner gleichzeitig Pakete versenden und empfangen können. Für Flexibilität und Zukunftssicherheit sorgt ein FPGA-basierter Aufbau der Module.


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