Die Bluetooth-Weiterentwicklung
Die größte Stärke von Bluetooth sind die akzeptierten Softwarelayer. Da gibt es nichts zu rütteln: Das kann keine Funktechnologie besser. Es gibt aber durchaus Funkverfahren, die im Detail besser sind. NFC (Near Field Communication) erlaubt beispielsweise sehr kurze Verbindungsaufbauzeiten und eine energiearme Datenübertragung. Mit den Standards IEEE 802.11n oder WiMedia UWB sind Datenraten bis hin zu etlichen 100 Mbit/s möglich. Und mit ZigBee oder Nokias Wibree-Technologie existieren schlanke Funkkonzepte, die billiger und noch besser »Embedded-geeignet« sind – wenn man auf den Sprachkanal und Bandbreite verzichten kann.
Seit 2006 zeichnet sich ab, dass die Bluetooth SIG auf die unterschiedlichen Bedürfnisse reagiert und verschiedene Übertragungsverfahren unter ihrem Dach zusammenzukoppeln versucht, also Kombinationen mit anderen Funkverfahren schaffen möchte.
Near Field Communication
Die Verbindung zwischen zwei Bluetooth-Geräten ist für viele ungeübte Anwender immer noch ein Lottospiel. Welcher Sicherheitsmodus und welcher Schlüssel werden verwendet und ist ein Gerät sichtbar oder unsichtbar? Alles Fragen, die einen Anwender überfordern können. Mit der Bluetooth-Version 2.1 EDR (Enhanced Data Rate) ist ein neuer Security-Mode spezifiziert worden, der als »Secure Simple Pairing« bezeichnet wird. Dieser Sicherheitsmodus ermöglicht eine weitestgehend automatische Authentifizierung auf Dienstebene.
Besonders einfach ist das mit der RFID-Technologie NFC möglich. Sie dient dem kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken von etwa 10 cm. Der Standard basiert auf der ECMA-Norm 340 und ist in der ISO/IEC 18092 festgeschrieben. NFC wird in Zukunft verstärkt für Zahlungssysteme und Zugangskontrolle eingesetzt – oder eben zur Authentifizierung von Bluetooth-Geräten.
Das Besondere an NFC ist die Möglichkeit der Aktiv-Aktiv-Kopplung, wodurch es sich von den etablierten Techniken wie Mifare oder FeliCa trotz der Abwärtskompatibilität unterscheidet. Durch die Aktiv-Aktiv-Kopplung können beispielsweise zwei Bluetooth-Geräte ihre kompletten Konfigurationsdaten über den bis zu 424 kbit/s schnellen Link austauschen, ohne dass für den Anwender weitere Interaktionen notwendig werden. Der NFC-Standard wird seit Version 2.1 in der Bluetooth-Spezifikation integriert.