Die Auswahl einer Gesamtlösung wurde anhand unterschiedlicher konkreter Aufgabenstellungen evaluiert, speziell hinsichtlich der Ansteuerung verschiedener Geräte wie Testern, DUTs, Switches oder Rechnern, mit unterschiedlichen Schnittstellen (ssh, telnet, tl-1), der Unterstützung von Auswertungen (Text, Tabellen, regex, XML), der Ausführbarkeit von externen Programmen, dem Integrationsgrad der Lösung mit VCS, HP QC und Tester, den Debug-Möglichkeiten, der Offenheit der Lösung hinsichtlich der Erweiterbarkeit, der verwendeten Dateiformate (Text, XML, proprietär binär oder Datenbank) sowie in Bezug auf Grundanforderungen wie Einfachheit und Zeitaufwand bei der Installation und Inbetriebnahme sowie der Bedienbarkeit.
»Die gestellten Anforderungen konnten weitgehend von der Spirent iTest-Lösung erfüllt werden, wobei eine fehlende wichtige Eigenschaft kurzfristig implementiert wurde«, erklärt Belz. »Ein wesentlicher Vorteil lag darin, dass alle benötigten Komponenten wie Software, Testsysteme oder Switches als Gesamtlösung von einer Quelle bezogen werden konnten, die auch als Support-Schnittstelle dient.«
Gewählt wurde eine Installation mit Spirents iTest-Floating-Lizenzen, die vom gesamten Firmennetz aus abrufbar sind. Eine an einen Rechner gebundene »Node Locked«-Lizenz wird zu Regressions- und Übernacht-Tests verwendet. Die iTest und TestCenter Software wird nach Bedarf auf normalen Arbeitsplatzrechnern der Anwender unter Windows XP oder Windows 7 installiert.
Der gesamte Systemtestaufbau befindet sich in einem Laborraum bei dem alle Komponenten des Aufbaus von außerhalb über LAN gesteuert werden. Wenn z.B. serielle Schnittstellen bedient werden müssen, geschieht dies über Proxies - dies ermöglicht, dass der Aufbau weltweit nutzbar ist. Damit die Anwender den Aufbau je nach Test und Verfügbarkeit der Geräte »verdrahten« können, werden Layer-1-Switches mit Gigabit-Ports eingesetzt, sowie optische Layer-1-Switches. Diese »dynamische Verkabelung« vermeidet zudem, dass durch das Umstecken von Kabeln die Störanfälligkeit etwa durch Schmutz oder Bruch erhöht wird.
Ein mit Gigabit-12-Port-Karten bestücktes Spirent TestCenter-Rack wird zur Traffic-Generierung und -Analyse bei End-to-End-Tests verwendet. Dabei sind die physikalischen Ports einzeln reservierbar und können leicht auf die im jeweiligen Test definierten logischen Ports gemappt werden. Die Traffic-Konfiguration, hier typischerweise Layer-2 bis Layer-4 Traffic, wird in der TestCenter-Applikation erstellt und zunächst manuell angewendet, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme des Sequenzers zur Steuerung des Ablaufs. Zur Automatisierung wird die komplette Traffic-Konfiguration in das iTest-Projekt abgelegt und in den iTest-Case-Skripts direkt verwendet.
Ein iTest-Case-Skript nimmt die Ressourcen-Allokation und »Verdrahtung« über die Layer-1-Switches vor, lädt die bereits erstellte TestCenter-Konfiguration, führt sie aus und fragt die benötigten Generator und Analyzer-Daten ab. Hier und an jeder anderen Stelle im Skript werden bei Bedarf die Antworten des jeweils angesprochenen Gerätes oder des ausgeführten Programms analysiert und bewertet sowie gegebenenfalls weitere Aktionen abgeleitet.
Die im Spirent TestCenter erstellten Konfigurationen können in iTest problemlos verwendet werden - das Schreiben von Skripten zur Tester-Ansteuerung entfällt. Auch die Unterstützung durch iTest bei der Response-Analyse erweist sich in der Praxis als hilfreich, da sich die Erstellung von Auswertungen vereinfachen.
Obwohl generell kein Expertenwissen gefordert ist, bedarf es jedoch auch für die Nutzung von iTest einer gewissen Erfahrung und Lernkurve. Häufiger erfährt der Nutzer positive Überraschungen, da viele Fragestellungen bereits durch iTest berücksichtigt sind.
»Auch wenn die Implementierung eine einmalige Investition erfordert, so reduziert Spirent iTest in Verbindung mit dem Spirent TestCenter den Entwicklungsaufwand und die Testlaufzeiten erheblich. Unsere Kunden profitieren von einer deutlich schnelleren Time-to-Market und hoher nachgewiesener Produktqualität«, resümiert Eder.