Studie zur Zukunft der Mobilität 2025+

Ohne Vernetzung keine Mobilität!

31. Mai 2017, 11:24 Uhr | Irina Hübner
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Neun strategisch wichtige Themenfelder

  1. Anonymität in der Mobilität von Morgen ist eine Illusion:
    Zukünftige Mobilitätserfüllungssysteme funktionieren nur unter Verwendung persönlicher Daten aller beteiligten Akteure. Für die Nutzung der Daten ist es nötig, international einheitliche Regelungen zu schaffen.
  2. Offliner bleiben auf der Strecke:
    Der zukünftige Zugang zu Mobilität wird digital sein. Damit alle an der Mobilität teilhaben können und keine digitale Spaltung entsteht, muss der Zugang auch für Offliner geregelt werden.
  3. Feindliche Übernahme – Personen und Güter reisen zukünftig fremd:
    Globale Plattformen verändern die Wertschöpfung in der Mobilität auf radikale Weise. Also müssen künftige Mobilitätsökosysteme rasch auf sich wandelnde Kundenbedürfnisse reagieren können, und zwar sowohl bezüglich des Transports von A nach B als auch in Bezug auf das Angebot zusätzlicher Services zur Nutzung der Transportzeit. Infolgedessen wird eine Vielfalt an Mobilitätsdienstleistungen entstehen, die offene, freie Marktplätze erfordert.
  4. Das Infrastrukturverständnis von gestern blockiert die Infrastrukturpolitik von morgen:
    Dem im Moment fehlenden ganzheitlichen Ansatz der Infrastrukturpolitik gilt es die Kompetenz für domänenübergreifende und beschleunigte politische Entscheidungsprozesse entgegenzusetzen.
  5. Raus aus dem Silodenken:
    Zurzeit herrschen noch starre Denkmuster vor, die Mobilität einschränken und Synergien verhindern. Um alle Mobilitätsoptionen flexibel verknüpfen zu können, müssen Potenziale geschaffen und ausgeschöpft werden.
  6. Anbieter im Blindflug – Kennen sie ihre Kunden noch?
    Klassische Mobilitätsanbieter orientieren sich oftmals zu wenig und zu spät an den Kundenbedürfnissen, so dass neue Mobilitätsökosysteme ohne sie gestaltet werden. Um in Zukunft auf dem Markt bestehen zu können, ist die Kundenzentrierung unerlässlich.
  7. Mobilität ist mehr als Ankommen:
    Die Wahl des Transportmittels wird zukünftig stark davon abhängen, ob diese einen Zusatznutzen bieten. Neue Qualitäten des Transports sowie zusätzliche Angebote zur Gestaltung der Reisezeit werden entscheidende Faktoren im Wettbewerb sein.
  8. Virtuelle Mobilität ersetzt physische Mobilität:
    Physische Mobilität wird an Bedeutung verlieren, zum Beispiel beim Einkaufen, Lernen oder bei der Arbeit. Virtuelle Mobilität in der Lebens- und Arbeitswelt wird hingegen als echte Alternative gesehen werden müssen.
  9. Bis zum Stillstand – Güter und Menschen stehen im Wettbewerb um den Verkehrsraum:
    Die Logistik ist ein wichtiger Innovationstreiber im Bereich Mobilität. Personen- und Güterverkehr sind in der intelligenten Stadt der Zukunft als Systemverbund zu verstehen und zu betreiben.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass privatwirtschaftliche Unternehmen, öffentliche Anbieter und politische Instanzen in allen neun Themenfeldern wegweisende Entscheidungen treffen müssen und dass der Nutzer umdenken muss.

Für die Zukunftsstudie formulierten interdisziplinäre Experten aus zwölf Ländern ihre Visionen von Mobilität. Die neun strategischen Themenfelder wurden auf Grundlage dieser Einschätzungen entwickelt. Im Anschluss wurden die herausgearbeiteten Themenfelder durch internationale Fachleute qualitativ und quantitativ bewertet.

Die unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie stehende Studie möchte Orientierung für die Mobilität der Zukunft geben. Neben dem Münchner Kreis waren zahlreiche Partner aus Wirtschaft und Forschung an der Entstehung der Zukunftsstudie beteiligt.

Die Zukunftsstudie steht zum Herunterladen zur Verfügung.

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