Ein Transponderchip des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme (IPMS) erfasst Temperaturveränderungen an kritischen Verbindungspunkten in Niederspannungsschaltschränken.
So können negative Veränderungen frühzeitig erkannt, Personen- und Anlagenschutz verbessert und Energieverluste reduziert werden. Das von IPMS entwickelte Transponder-TAG arbeitet bei 886 MHz und überbrückt Entfernungen von mehr als einem Meter. Durch seine spezielle Architektur ist das IC programmierbar und diversen Anforderungen anpassbar.
Entwickelt hat Frauhofer IMPS den Radio-Frequency-Identificaton-Chip für Schaltschränke der Luxemburger Firma Köhl, in deren Schaltanlagen Ströme vom mehreren tausend Ampere fließen. An den Verbindungsstellen kann es durch Alterungsprozesse und Umwelteinflüsse dabei nach und nach zur Erhöhung der Übergangswiderstände kommen: Energieverlust, Materialermüdung und sogar Materialzerstörung sind die möglichen Folgen. Um elektrische Energie dennoch langzeitsicher und mit einem Minimum an Verlusten transportieren und verteilen zu können, haben Ingenieure von Köhl nun ein derartiges RFID-TAG in ihr System integriert.
Der Transponderchip widersteht selbst widrigsten Umgebungsbedingungen von bis zu 170 °C und lässt sich dank seiner geringen Baugröße von nur 4 mm an den kritischen Übergangsstellen der Sammelschienen in der Schaltanlage installieren. Von dort sendet das RFID-TAG drahtlos aktuelle Messwerte an die Auswerteeinheit. Die permanente Messung der Temperaturen mit direktem Kontakt an kritischen Verbindungspunkten der Anlage ermöglicht es, Veränderungen sofort zu erkennen und – falls nötig - Fehler zu beheben. Überdies können durch die Langzeitmessungen Wartungsarbeiten voraus geplant und Abschaltzeiten der Anlagen, die zu Störungen der Produktion führen, minimiert werden.