Zwei Schlagwörter der Netzbetreiber lauten »CapEx« (Kapitaleinsatz) und »OpEx« (Betriebskosten). Dabei hilft die rasche Entwicklung der Technologie sicher, die »Kosten pro Bit« deutlich zu senken. Die Voraussetzung für die Senkung der Betriebskosten aber ist eine weitgehende Automatisierung des Netzbetriebs. Welche Möglichkeiten gibt es hierfür im Kernnetz und welche Rolle spielen hierfür neue Geräte wie etwa die ROADMs (Reconfigurable Optical Add-Drop Multiplexer)?
CapEx sind die Investitionskosten, d.h., die Geräte müssen kostengünstiger werden bzw. man benötigt im Mittel weniger Geräte. Integration und intelligente Modulationsverfahren sind z.B. dabei die Treiber. OpEx sind die Betriebskosten des Netzes. Sie zu senken bedeutet, das Netz besser auszulasten bzw. den Betrieb weitgehend zu automatisieren. Ersteres kann man erreichen, in dem man verfügbare Kapazitäten dorthin schaltet, wo man sie gerade benötigt. Dies erreicht man mit ROADMs oder OXCs (Optical Cross Connects). Ein Beispiel für die Automatisierung ist: Die Datenpakete suchen sich ihren Weg selbst durch das Netz, wobei die Auswertung der Adressen optisch und nicht elektrisch geschieht (optischer Router). Hier stehen wir sicherlich erst am Anfang.
Ein aus der Sicht der Netzbetreiber wichtiges Thema ist die Schere zwischen der Nachfrage nach Übertragungskapazität bei sinkenden Einnahmen pro Bit. Ohne ausreichende Erträge aber können die Netzbetreiber die erforderlichen Investitionen in Zukunft nicht mehr stemmen. Liegt hier eine Aufgabe für Forschung und Entwicklung in Richtung kostengünstiger Systeme oder werden etwa staatliche Fördermaßnahmen für die Branche erforderlich?
Übertragungsgeräte sind Investitionsgüter. Da ist ein Schwerpunkt der Entwicklung immer die Kostensenkung. Grundsätzlich stellt sich aber schon die Frage, wer künftig für den Netzausbau und Betrieb einerseits sowie für die Bereitstellung von Diensten, die das Netz als Verkehrsweg nutzen, andererseits, verantwortlich ist. Der Staat stellt schließlich auch Straßen und Autobahnen zu Verfügung. In einigen europäischen Ländern gibt es bereits Beispiele, wo Kommunen das Netz selbst ausbauen sowie betreiben und es den Dienste-Anbietern gegen Gebühr zu Verfügung stellen. Ein gut funktionierendes breitbandiges Netz ist oft eine Voraussetzung für erfolgreiche Industrieansiedlung.