Die Schnittstelle Universal Serial Bus (USB) brachte die Punkt-zu-Punkt-Kommunikation ein gutes Stück nach vorne, führt aber im wesentlichen noch nicht zu einer »echten« Vernetzung – solange man eine Kettenschaltung nicht als Netz bezeichnet. Und die maximale Übertragungsrate von 400 Mbit/s (nur USB 2.0) ist auch nur mit Hilfe geschirmter Adernpaare möglich. Auch die maximale Leitungslänge von nur 5 m schränkt den Nutzen ein.
Äther für die Leitung
Echte Vernetzung findet statt, wenn mehrere mit einander über ein Leitungsnetz verbundene frei adressierbare Datenstationen Daten austauschen können, vorzugsweise ohne dass hierzu ein Netzwerkrechner die zentrale Verwaltung übernimmt. Der IEEE 802.3-Standard beschreibt solche LANs mit Zugriff durch CSMA/ CD in Bustopologie. Die Übertragungsgeschwindigkeiten reichen von 1 bis 100 MBit/s. Als Medium kommen vor allem verdrillte Kupferadernpaare in Betracht. Der Standard umfasst Starlan und Ethernet. Andere Standards lösen den Zugriff zum Beispiel über die Weitergabe einer Laufmarke (Token-Passing) z.B. IEEE 802.4, ggf. auch in Ringtopologie (IEEE 802.5) oder Warteschlangen (DQDB-Prinzip, IEEE 802.6).
Die Ende der 70er Jahre entwickelte Ethernet-Technik hat in der LAN-Technik inzwischen die mit Abstand größte Verbreitung gefunden. Vor allem Embedded-Anwendungen profitieren längst davon, dass sehr kompakte und kostengünstige Netzserver den Aufbau verteilter Netze mit kompakten Datenstationen ermöglichen. Eine Fortentwicklung ist das Gigabit Ethernet (1000 Base-T nach IEEE 802.3ab), das einen Datendurchsatz bis 1 GBit/s ermöglicht. Es wurde ursprünglich für das Medium Glasfaser entwickelt, lässt aber unter bestimmten Bedingungen auch die Nutzung von TWP (bis 100 m) zu. Sogar das 10 Gigabit Ethernet (10GBase-Inx nach IEEE 802.3ae) lässt in der Variante 10GBase-T nach 802.3an die Nutzung von TWP zu.
Datenströme durch die Stromleitung
Stark im Kommen ist die Nutzung hausinterner Stromleitungen für die Datenkommunikation. Die hierfür nötige Technik der Powerline Communication (PLC) ist inzwischen den Kinderschuhen entwachsen und bringt es auf Übertragungsraten bis 200 Mbit/s. Die Technik basiert darauf, dass man der niederfrequenten Versorgungswechselspannung ein hochfrequentes Signal aufdrückt.
Der große Vorteil von PLC ist, dass die notwenige Infrastruktur in jedem zu vernetzenden Haushalt vorhanden ist. Zwar können Leitungsstörungen die Kommunikation behindern, allerdings stellen diverse Schutzmechanismen und Protokolle sicher, dass die Daten unversehrt ankommen. Der PLC-Technik wird immer wieder nachgesagt, dass sie keine ausreichende elektromagnetische Verträglichkeit aufweist. Ihr Störpotenzial ist infolge der in die Versorgungsleitung eingespeisten hochfrequenten Spannung in der Tat hoch, weshalb die IEEE-Vorschrift P1775 strenge Regeln für die Störunterdrückung auferlegt. Der kommende PLC-Standard IEEE P1901 nimmt Bezug darauf.
Für die Verbreitung von PLC setzen sich gleich mehrere Verbände ein: Die »HomePlug Powerline Alliance« erarbeitete eine HomePlug-Spezifikation, die im Jahr 2001 in der Version 1.0 verabschiedet wurde und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Die »Universal Powerline Association« (UPA) fördert globaler Standards und Regelungen im Markt für PLC. Der Verband existiert seit Januar 2005 und unterstützt das Wachstum der auch als BPL (Broadband over Power Line) bezeichneten Technologie durch die Erteilung einer UPA-Zertifizierung für interoperable Produkte besonders im Rahmen ihrer Digital Home Standards (DHS) für die Heimvernetzung.
LAN auch über Telekommunikationsleitungen
Theoretisch lassen sich hausinterne Telefonleitungen auch zum Aufbau lokaler Netze nutzen. Zur Verwirklichung dieser Idee riefen im Juni 1998 Agere Systems, AT&T, Broadcom, Conexant, CopperGate Communications, Hewlett-Packard Co., Motorola und 2Wire die Home Phoneline Networking Alliance (HomePNA) ins Leben. Sie soll vor allem interoperable Endgeräte hervorbringen. Immerhin bildete der weltweite Dachverband der Fernmeldeverwaltungen und -industrie (ITU-T) hierzu einen Arbeitsgruppe, deren 2001 verabschiedete Spezifikation die Technik festlegt. Dieser Technik werden trotz ihres Insellösungscharakters gute Chancen eingeräumt, vor allem weil sie kostengünstig ist. Ein Nachteil ist der mit 1 Mb/s eher geringe Datendurchsatz. Und es fehlt of an Infrastruktur, denn außerhalb Nordamerikas sind eher selten Telefonanschlüsse in jedem Raum eines Haushaltes vorhanden.