Welche Produktkategorie ist für die DSM am wichtigsten?
Vom Umsatzanteil sind die drei Bereiche gleichmäßig verteilt, das größte Wachstum erzielen wir jedoch mit kundenspezifisch angepassten Standardprodukten und individuellen Kundenlösungen. Die Konzentration auf »Customized«-Produkte erforderte natürlich eine Aufstockung unserer Entwicklungsmannschaft. Ein Vorteil ist, dass wir durch unsere Kundennähe extrem flexibel agieren können. Bei der Realisierung kundenspezifischer Rechnerlösungen steht eine langfristige Kundenbindung im Vordergrund, deshalb sind unsere Projekte auf einen längeren Zeitraum ausgelegt. Zudem haben wir in moderne CAD-Systeme investiert, um die schnelle und kostengünstige Umsetzung der kundenspezifischen Anforderungen zu ermöglichen. Innovative Tools, beispielsweise zur Simulation der Wärmeentwicklung im Gehäuse nach dem CAD-Entwurf, unterstützen uns bei der Systementwicklung.
Welche neuen Anwendungsbereiche sehen Sie speziell für die DSM-Produkte? Welche Strategien haben Sie, um diese Märkte zu erobern?
Neben den klassischen Märkten für Industrierechner und Anzeigesysteme, wie Automatisierung, Messtechnik und Anlagenbau, haben wir in der letzten Zeit verstärkt Projekte in den Bereichen industrielle Bildverarbeitung, Sicherheitstechnik, Gebäudeautomation und Logistik realisiert. Dank des steigenden Umweltbewusstseins konnten Branchen wie die regenerative Energietechnik deutlich punkten. Überproportionale Wachstumsraten sehen wir auch bei innovativen POS/POI- und Infotainment-Systemen. Hier haben wir frühzeitig reagiert und bieten jetzt bereits ein komplettes Produktportfolio an Embedded-Rechnersystemen für Kiosk- und Digital-Signage-Lösungen an.
Neben einem speziell für die Integration in einen Bildschirm entwickelten Embedded-PC-Modul können die robusten Embedded-Systeme der kompakten PicoBox- und der BookSize-Familie als externe Display-Ansteuerrechner eingesetzt werden. Ich bin gespannt, in welchen Anlagen zukünftig die DSM-Produkte noch eingesetzt werden. Unsere Systeme sind in Windrädern im Meer, in Sendeanlagen und mobilen Funkmesssystemen verbaut. Auch in medizinischen Lasersystemen und mobilen Röntgenanlagen finden wir heute unsere Embedded-Rechner.
Kundenspezifische Embedded-Computerlösungen lassen sich nur durch ein erfahrenes Team von Applikationsspezialisten, Designern und Qualitätsexperten entwickeln. Wie rekrutieren Sie diese Fachleute? Wie sieht es mit Nachwuchskräften aus?
Dank unseres guten Rufes im Industrie- PC-Markt haben wir auch in den letzten Jahren keine Probleme gehabt, die für unser Wachstum benötigten Produkt- und Systemspezialisten zu rekrutieren. Zudem beschäftigen wir derzeit im Hause 18 Auszubildende in den Bereichen Produktion/Qualitätssicherung, Technik, Vertrieb sowie Marketing, Verwaltung und Einkauf. Fünf Jugendliche beenden im Sommer ihre Ausbildung und werden als bereits mit unserem Unternehmen eng verbundene und sehr vertraute Nachwuchskräfte übernommen.
Wie schaffen Sie es, junge Auszubildende für eine Laufbahn im Embedded-Computing-Bereich zu motivieren?
Das A und O ist die Förderung der jungen Menschen vom ersten Tag an. Dank ausgedehnter interner Schulungen können die Auszubildenden sehr schnell selbständig einzelne Aufgabenbereiche in eigener Verantwortung übernehmen. Die frühzeitige Anerkennung der geleisteten Tätigkeiten ist die beste Voraussetzung, um eigenverantwortliche »Mitarbeiter von morgen« zu gewinnen. Und der Erfolg gibt uns Recht. In den vergangenen Jahren haben wir etwa 30 Prozent unseres Bedarfs an neuen Mitarbeitern selbst ausgebildet.
Wie finden die Auszubildenden zur DSM?
Wir führen in unserem Hause Veranstaltungen durch, die z.B. Schülern der letzten Realschulklassen und deren Eltern die Möglichkeit bieten, sich »live« über die einzelnen Berufsbilder zu informieren. Damit konnten wir die Qualität der Bewerbungen enorm anheben, denn wir suchen nur die Besten, die zu unserer Firmenphilosophie passen. Darüber hinaus bieten wir auch für alle Schulzweige Praktikumsplätze an und betreuen Diplomarbeiten der FH München.