Tundra: IDT schlägt zu – Gennum ist draußen

4. Mai 2009, 10:12 Uhr | Joachim Kroll, Elektronik

Hüh und Hott: Tundra wird nun doch nicht von Gennum geschluckt, denn IDT hat ein »unwiderstehliches Angebot« gemacht.

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Eigentlich war der Deal fast schon so gut wie in trockenen Tüchern. Am 8. Mai hätten die Aktionäre den Verkauf von Tundra an Gennum für 5,81 CDN pro Aktie oder rund 112 Mio. kanadische Dollar absegnen sollen. Gennum hatte sein erstes Angebot von 4,43 CDN pro Aktie bereits aufgestockt.

Doch am 27. April machte IDT ein noch besseres Angebot und bot 6,25 CDN pro Aktie. Die bereits mit Gennum getroffene Vereinbarung enthielt offenbar eine Klausel, die es Tundra erlaubt, im Fall eines »superior proposal« wieder abzuspringen, wobei Gennum allerdings die Option hatte, sein Angebot nochmals nachzubessern. Doch Gennum wurde der Kauf zu teuer und man entschloss sich, das Recht auf Nachbesserung nicht wahrzunehmen. Nun zahlt Tundra an Gennum eine »Storno-Gebühr« von 5 Millionen Kanada-Dollar, um aus dem Vertrag wieder entlassen zu werden.

Vorerst letzter Stand im Verhandlungspoker um Tundra ist, dass IDT das Unternehmen für 120 Millionen CDN oder 6,25 pro Aktie erwirbt. Die Tundra-Hauptversammlung am 8. Mai, auf der die Aktionäre über das Gennum-Angebot abstimmen sollten, wurde abgesagt. Stattdessen wird es einen neuen Termin im Juni geben. Zwei Drittel der Aktionäre müssen dem Angebot von IDT zustimmen. Ein Aktientausch – wie von Gennum teilweise angeboten – ist nicht vorgesehen. IDT bezahlt die gesamte Kaufsumme in bar. Weiteres interessantes Detail des Tundra/IDT-Deals: Wenn die Akquisition scheitert, zahlt Tundra 5,4 Millionen CDN »termination fee« an IDT. Fortsetzung folgt.

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