Ein besserer Weg für das Design und die Implementierung einer Bedienoberfläche ist die Einrichtung einer durchgängigen Software-Umgebung, die das gesamte Entwicklungs-Team und seine Tools abdeckt und alle Beteiligten befähigt, sich auf konsistente Weise in eine Diskussion über das projektierte Bedienkonzept einzubringen. Designer und Entwickler können dann vom Beginn bis zum Ende über das eigentliche Design kommunizieren und Änderungen und Restriktionen koordinieren. Wenn die Designer von Anfang bis Ende den Zugriff auf die Bedienoberfläche behalten, können sich die Software-Entwickler darauf konzentrieren, die Funktionen des Kernprodukts zu verfeinern, anstatt nur Pixel hin- und herzuschieben.
Uneingeschränkte Einblickmöglichkeiten in das Design und nahezu verzögerungsfreie Rückmeldungen zur eingebetteten Implementierung ermöglichen den Designern fundierte Entscheidungen über die sich entwickelnde Funktionalität. Mit einer funktionsfähigen Benutzer-Schnittstelle, die unter paralleler Simulation entwickelt wird, können die Entwickler auf eine reale Bedienoberfläche zurückgreifen, um sachgerecht über die Auswahl der Hardware und des Betriebssystems entscheiden zu können. Insgesamt sind dann alle Beteiligten besser in der Lage, eine konsistente Betrachtungsweise zu gewährleisten, wenn Anpassungen an der Bedienung vorgenommen werden müssen. Frühzeitige Simulationen konfrontieren die Designer außerdem mit den bestehenden Restriktionen. Unrealistische Features werden dann deutlich früher verworfen und die Bedienoberfläche lässt sich schneller fertigstellen.
Schneller mit Produkten auf den Markt
Der Einsatz von eigener Entwicklungs-Software für die Bedienoberfläche ist eine effektive Möglichkeit, die oben genannten Hindernisse zu vermeiden. Unternehmen, die derartige Software einsetzen, konnten die beschriebene kooperationsorientierte Entwicklungsumgebung umsetzen und dadurch die Zeit bis zur Auslieferung des Endprodukts verringern. Ein Beispiel ist die Verwendung der Storyboard Suite von Crank Software durch die Firma QNX Software Systems. Es ging dabei um die Entwicklung eines gebogenen Mittelkonsolen-Displays im 17-Zoll-Format mit 1080p für ein Konzeptfahrzeug von Bentley (Bild 1).
Die auf digitaler Lichtprojektion basierende Bedienung enthielt Inhalte, die ursprünglich mit Adobe Photoshop erstellt wurden. Die Implementierung erforderte nur acht Wochen, während ein Projekt dieser Größenordnung sonst ein vier- bis sechsmonatiges Hin und Her zwischen Entwicklern und Designern mit sich gebracht hätte.
Die Firma Auto Meter nutzte die gleiche Entwicklungs-Software, um in weniger als sechs Monaten das LCD Competition Dash für die NASCAR-Serie zu entwickeln (Bild 2).
Ermöglicht wird diese zügige Produktentwicklung durch die bewusste Abkopplung der Bedienoberfläche von den Implementierungs-Details des Systems. Das MVC-Paradigma (Model–View–Controller) wird strikt umgesetzt, indem alle Änderungen an der Bedienung ein Event- und Messaging-System durchlaufen müssen. Die Messaging-Schnittstelle macht es möglich, die Bedienoberfläche als eine Art Auftrag an künftige Datenbindungen zu konstruieren, die als Ein- und Ausgabe-Ereignisse realisiert werden. In der Anfangsphase der Oberflächen-Entwicklung können erforderliche Eingaben dann mit synthetischen Ereignissen simuliert werden, so dass kein funktionierendes Hardware-System vorhanden sein muss.
Die Systementwicklung beschleunigt sich außerdem durch die Not-wendigkeit, die Ein- und Ausgabe- Ereignisse klar zu definieren. Wenn die Ein- und Ausgaben anhand einer Definition und nicht aufgrund eines rudimentären Entwurfs der Bedienoberfläche verifiziert werden, lassen sich die Systemkomponenten leichter validieren.
Auch das abschließende Zusammenfügen und Integrieren des Produkts wird durch solche strukturierte Ereignis-Schnittstellen deutlich vereinfacht. Die simulierten Ein- und Ausgaben können nach und nach durch Systemkomponenten ersetzt werden, die bereits anhand der jeweiligen Ereignis-Spezifikation validiert wurden.
Schaffung einer hochwertigen Nutzererfahrung
Angesichts des hohen Wettbewerbsdrucks bei den eingebetteten Bedienoberflächen werden Unternehmen an ihrer Fähigkeit zur Bereitstellung neuester Technologie gemessen, die die Erwartungen der Kunden noch übertrifft. Hier kommt es entscheidend auf eine schnellere und kosteneffektivere Entwicklung der Benutzerschnittstelle an. Jede neue Produktgeneration muss außerdem die vorige übertreffen. User-Interface-Entwicklungs-Software kann diesen Anforderungen gerecht werden, indem sie während des Entwicklungsprozesses die Voraussetzungen für umfassende Transparenz und eine Kooperation zwischen Designern und Entwicklern schafft und dafür sorgt, dass Software-Simulationen ähnlich arbeiten wie eine Laufzeit-Engine, so dass ein Software-Test frühzeitig auf der eingebetteten Hardware möglich ist. Anbieter wie Crank Software mit der User-Interface-Entwicklungs-Software Storyboard Suite sind bestrebt, diese Anforderungen zu erfüllen und den Entwicklungsprozess zu beschleunigen.
Crank Software stellt auf der embedded world aus: Halle 4, Stand 539. Der Vertrieb in Deutschland erfolgt über Embedded Tools.