Sicherheitsbedenken statt Finanzkrisenangst

22. April 2009, 15:08 Uhr | Manne Kreuzer, Markt&Technik

Die Deutschen lassen sich in Bezug auf ihre Sicherheitsbedenken bisher nicht von der Wirtschafts- und Finanzkrise beeinflussen - so eine Studie von Unisys zur Sicherheit in den Bereichen nationale, finanzielle, Internet- und persönliche Sicherheit.

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Die größte Angst der Deutschen ist nach wie vor der Datenschutz gefolgt von Kreditkartenmissbrauch. Der Gesamtindex für Deutschland beträgt Ende Februar 2009 den Indexwert 169 und ist damit im Vergleich zur letzten Erhebung im Herbst 2008 nur um 9 Punkte angestiegen – trotz der gegenwärtigen Finanzkrise. Allerdings sind die Sicherheitsbedenken in Deutschland seit jeher die höchsten im Vergleich zum restlichen Europa und den USA. Der Indexwert beträgt im Durchschnitt für Europa 127: Spanien ist die Nation in Europa mit den zweithöchsten Sicherheitsbedenken und einem Indexwert von 151, gefolgt von Großbritannien mit 135, Belgien mit 96 und den Niederlanden mit 86.

81 Prozent der befragten Deutschen gaben an, extreme oder große Angst vor dem Diebstahl und Missbrauch ihrer persönlichen Daten zu haben. Am zweithöchsten sind die Bedenken der Deutschen immer noch, wenn es um Kreditkartenbetrug geht: 76 Prozent gaben an, extrem bzw. sehr besorgt darüber zu sein, dass ihre Kreditkartendetails von Dritten ausspioniert und verwendet werden könnten.

Interessant ist im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise die Beantwortung der Frage, ob die Deutschen Angst hätten, ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen zu können. Hier antworteten jetzt 41 Prozent der Deutschen, dass sie extrem bzw. sehr besorgt seien. Im September 2008 hatte dieser Wert bei 33 Prozent gelegen.

»Wir hatten für Deutschland mit einem erheblich höheren Anstieg der Indexwerte nach der Finanzkrise gerechnet. Offenbar lassen sich die deutschen Konsumenten bisher von der Krise kaum beeinflussen, wenn es um ihre Sicherheitsbedenken geht. Dafür kann es viele Gründe geben«, kommentiert Dietrich Schmitt, Geschäftsführer von Unisys Deutschland. »Die Auswirkungen der Finanzkrise sind noch nicht voll bei den deutschen Endverbrauchern angekommen und treffen zunächst eher die Unternehmen. Zum einen haben die Deutschen gut vorgesorgt. Sie trotzen ganz einfach der Krise. Und man muss natürlich berücksichtigen, dass die Bedenken der Deutschen, seit wir den Security-Index erheben, immer schon sehr hoch waren. Es ist Aufgabe von Politik und Unternehmen, diese Ängste zu adressieren und Lösungen zu erarbeiten.«

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