Die eSIM-Familie der Reihe SLM von Infineon umfasst 16‑bit- und 32‑bit-Sicherheitscontroller, die für industrielle M2M-Anwendungen optimiert sind.
Der 16‑bit-Controller SLM 76 bietet mit robusten E²PROM-Zellen mit bis zu 500.000 Schreibzyklen pro Seite und im Temperaturbereich von −40 °C bis +105 °C eine hohe Beständigkeit gegenüber rauen Umgebungsbedingungen wie Vibrationen oder Luftfeuchte, wobei er eine Lebensdauer von zehn Jahren, eine Datenspeicherdauer von ebenfalls zehn Jahren und geringe Ausfallraten erreicht. SLM‑76-ICs sind als Bare Die oder in optimierten Gehäusen lieferbar, z.B. im winzigen MFF2-Gehäuse oder als M2M-Chipkartenmodul (M2M4.7).
SLM 97 (Bild 3) ist der 32‑bit-Sicherheitscontroller von Infineon für industrielle M2M-Anwendungen. Er bietet ebenfalls einen erweiterten Temperaturbereich, bis zu 1 MB Flash-Speicher, 32 kB RAM sowie eine Reihe von Hardware-Krypto-Koprozessoren und ist gemäß Common Criteria EAL5+ zertifiziert. Die SLM 97-Controller erfüllen die eUICC-Spezifikationen gemäß ETSI und GSMA und bieten Schnittstellen wie ISO 7816, SWP, USB, I2C oder SPI.
Um die Sicherheit vernetzter Industriegeräte zu erhöhen, kann das eSIM mit Authentifizierungschips der Reihe OPTIGA Trust von Infineon kombiniert werden.
Automobilbranche als Vorreiter
Treibende Faktoren für eSIMs in Autos sind Notrufsysteme sowie Dienstleistungen rund um das Thema Connected Car. Zum Beispiel hat die Europäische Kommission das eSIM-Format für ihren fahrzeuginternen Notrufdienst (eCall) ausgewählt, der bei Neufahrzeugen in der Europäischen Union ab 2018 vorgeschrieben sein wird. Wenn beispielsweise der Fahrer bei einem Unfall das Bewusstsein verliert, setzt das Fahrzeug einen Notruf ab.
Aber ein im Automobil integriertes Mobilfunk-Modem ermöglicht auch Dienstleistungen wie Live-Verkehrsinformationen, Internetanschluss und Fernassistenzsysteme; Beispiele sind: BMW Connected Drive, Audi Connect, Mercedes Me Connect.
In einem Connected Car stellt das eSIM zugleich das Verbindungselement zwischen der Welt des Automobilbaus und der Welt der Telekommunikation dar. Legen Automobilhersteller einen besonderen Schwerpunkt auf die Erfüllung hoher Qualitätsniveaus; so konzentrieren sich Mobilfunknetzbetreiber auf den Schutz ihrer Sicherheitslegitimationen vor Diebstahl und Nachbildung. Da eSIMs außerdem aus der Ferne verwaltet werden können, erlauben sie Autoherstellern, die Lagerhaltung für die Produktion zu vereinfachen und während der Nutzungsdauer des Fahrzeugs neue Dienstleistungen für ihre Kunden einzuführen, beispielsweise durch Software Updates über das Mobilfunknetz.
Die SLI-Sicherheitscontroller mit 16 bit (SLI 76) und 32 bit (SLI 97), die für M2M-Anwendungen im Automobil optimiert sind (Bild 4), bieten den Funktionsumfang der SLM-Contoller und erfüllen die Standards der Automobilbranche: Die auf ihnen basierenden eSIMs erfüllen erweiterte Qualitätsziele wie niedrige Fehlerraten und PPAP-Dokumentation (Production Part Approval Process) und sie sind gemäß AEC Q100 qualifiziert. Der SLI 97 bietet eine Reihe von Hardware-Krypto-Koprozessoren, die alle relevanten Kryptosysteme und die Zertifizierung gemäß Common Criteria EAL5+ unterstützen.
Der Autor:
Eduardo Morral |
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kam 2014 zum Geschäftsbereich Chip Card and Security (CCS) von Infineon. Er ist für das globale Produkt-Marketing mobiler M2M-Applikationen verantwortlich. Davor war er bei Siemens in Chile und Deutschland im Telekommunikationsbereich tätig. Er verfügt über einen Abschluss in Elektrotechnik der Universität in Santiago, Chile, und einen MBA von der FOM Hochschule in München. |
eduardo.morral@infineon.com