Traditionell werden CPU und Chipsatz auf einem Computer-Board auf der Oberseite platziert und dort meist aktiv mittels Lüfter gekühlt; Erweiterungskarten werden im rechten Winkel (senkrecht) aufgesteckt. Im Embedded-PC-Bereich gilt es immer, einen guten Kompromiss zu finden zwischen Board-Größe, zum Betrieb erforderlicher Kühlkörpergröße und der Möglichkeit, Erweiterungsbaugruppen mechanisch stabil zu befestigen. In den meisten Fällen kollidieren allerdings Kühlkörper und Erweiterungsbaugruppen. Aus diesem Grund wurden beim Thunderbird-QM57 die zu kühlenden Komponenten CPU und PCH auf der Unterseite mit direktem thermischen Kontakt zu einem Heatspeader platziert. Hierdurch können auf der Oberseite sowohl Baugruppen im herkömmlichen PCI/104-Express- als auch im EPIC-Express-Format zum Einsatz kommen. Der Heatspreader ist bereits mit den erforderlichen Bohrungen zum Einsatz von Heatpipe-Rohren versehen, so dass im Bedarfsfall auch eine Heatpipe-Lösung einfach integriert werden kann.
Die im Core-i7 integrierte Grafik kann zwei unabhängige Bildschirme hoher Auflösung über den neuen DisplayPort-Standard ansteuern und verwalten. Zusätzlich steht noch ein »Dual Channel 24 Bit LVDS«-Anschluss für Flachbildschirme zur Verfügung. Weitere Merkmale des Thunderbird-QM57 sind:
Die von Lippert erstmals bei Intel-Atom-Designs eingesetzte Condition Monitoring Software (LEMT) bietet dem Anwender wichtige Zusatzinformationen zum Betriebszustand des Boards wie:
Für die Nutzung dieser LEMT-Funktionalität steht dem Anwender eine Software-API im Source-Code für verschiedene Betriebssysteme zur Verfügung.
Im Rahmen eines Kundenprojektes wurde für das Thunderbird-QM57-Board bereits ein erstes Erweiterungs-Board im EPIC-Express-Format realisiert. Diese Erweiterungsbaugruppe bietet acht serielle COM-Ports mit Potenzialtrennung zwischen den einzelnen COM-Ports und dem Rechnerinterface bis zu einer Spannung von 1000 V. Vier der COM-Ports sind direkt auf DSub9-Steckverbinder auf der Steckerseite des Systems geführt, die restlichen vier COM-Ports können mittels Flachbandkabel/DSub9 mit den entsprechenden IDC-Steckverbindern auf dem Board verbunden werden. Alle COM-Ports sind für die Übertragungsstandards RS232C/RS422/RS485 per Software konfigurierbar.
Ergänzt wird diese Systemkonzeption durch ein Erweiterungs-Board mit acht Gigabit-Ethernet-Ports, die über den EPIC-Express-Steckverbinder mit der CPU-Baugruppe kommunizieren. Auch hierbei sind sämtliche RJ45-Steckverbinder direkt ohne Kabelsatz an der Systemrückseite für den Anwender zugänglich. In speziellen, sicherheitsrelevanten Anwendungen wird für jeden Ethernet-Kanal ein eigener MAC mit eigener MAC-ID benötigt. Diese Forderung ist mit einem Ethernet-Switch nicht realisierbar.