Die beiden unabhängigen Grafik-Pipelines können 2x24-Bit-LVDS, SDVO, TV-Out, Analog-VGA bedienen, aber auch die neuen Schnittstellen wie DisplayPort und HDMI. Zusätzliche Signale mussten hierfür nicht definiert werden, die Signale für Display-Port, HDMI, SDVO und PEG liegen alle auf den gleichen Pins. Aufgrund der Beschaltung auf der Trägerplatine erkennt das conga-BM45, welche Grafikausgabe es verwenden soll. Zur automatischen Display-Erkennung kommen sowohl der neue VESA-Standard »DisplayID« als auch EPI (Embedded Panel Interface) parallel zum Einsatz. Damit erhält das Video-BIOS die wichtigsten Kenngrößen des angeschlossenen Displays.
Auf dem Board werkelt der Core2Duo-Prozessor »T9400« von Intel mit 2,53 GHz, der über 6 MByte L2-Cache verfügt und einen 1066 MHz schnellen Frontside-Bus aufweist. Der gleichzeitige Zugriff auf die beiden DDR3-Speichermodule steigert die Performance weiter. Die damit verfügbaren 8 GByte RAM waren in der Vergangenheit nur mit Server-Chipsätzen – die aber keine Grafik unterstützen – zu erreichen.
Strom her!
DDR3-Speicher spart im Vergleich zu DDR2 circa 20% Energie. Je nach benötigter Rechenleistung verringert die altbekannte »Speedstep«-Technik von Intel die Taktrate sowie die Versorgungsspannung des Prozessors. Ein ähnliches Verfahren kommt auch beim mobilen GME965-Express-Chipsatz zum Einsatz. Um den Energiebedarf des Grafikcontrollers zu senken, werden Taktrate und Versorgungsspannung dynamisch an den aktuellen Leistungsbedarf der Software angepasst.
Die zentrale Überwachung und Steuerung verteilter Computeranwendungen ist auch für viele Embedded-Lösungen notwendig. Der im conga-BM45 integrierte Gigabit-Ethernet-Controller ist mit der Active-Management-Technik 4.0 (Intel AMT) ausgestattet, einer Kombination aus Hard- und Firmware-Lösung. Damit lassen sich Embedded-Computer-Lösungen schon auf Hardwareebene ferngesteuert überwachen und verwalten. Inventarisierung oder Fernwartung können jetzt sogar bei abgeschaltetem oder nicht funktionierendem Betriebssystem vorgenommen werden, sobald die Stromversorgung sowie eine Kabelverbindung zum Netzwerk sichergestellt sind. (mc)
Christian Eder
ist Marketing Manager bei
Congatec
Telefon 09 91/27 00 0
www.congatec.de
Siehe auch:
COM-Express-Trends 2008
Um innerhalb der Spezifikation vielfältige Leistungsbereiche abzudecken, sind fünf unterschiedliche Pinbelegungen definiert (Tabelle 1). Das scheint auf den ersten Blick etwas verwirrend, ist aber letztlich eine klare, zukunftsorientierte Definition der maximal 440 verfügbaren Pins. Die meisten am Markt erhältlichen COM-Express-Module sind so genannte »Typ-2-Module «, was daran liegt, dass die verfügbaren Schnittstellen heutiger Chipsätze dieser Definition sehr nahe kommen. Die höheren Typnummern 3 bis 5 verzichten auf die mittlerweile überholten Schnittstellen wie paralleles IDE oder den PCI-Bus, um zusätzliche Ethernet- und PCI-Express-Lanes anbieten zu können.
Trotz zahlreicher Vorteile dieser Definition bleibt ein kleiner Wermutstropfen: COM-Express ist nicht mehr kompatibel zum Vorgänger ETX. Abmessungen, Stecker und Schnittstellen wurden geändert beziehungsweise neu definiert. ETX-basierende Lösungen müssen beim Umstieg auf COM-Express von Grund auf neu entwickelt werden. Eine Zwischenlösung ist XTX. Dabei handelt es sich um einen Industriestandard, der zwischen COM-Express und ETX zu sehen ist. XTX-Module sind mechanisch völlig identisch zu ETX-Modulen, lediglich die Signaldefinition auf den Modulsteckern wurde geringfügig verändert. Der ISA-Bus entfiel, stattdessen finden sich vier PCI-Express-Lanes und SATA. Existierende ETX-Lösungen lassen sich damit auf aktuelle Prozessorarchitekturen umrüsten.
Die definierten Schnittstellen von COM-Express-Modulen sind üppig bemessen (vgl. Kasten »Features von COM-Express Typ 2«). Mit bis zu 32 PCI-Express-Lanes, drei 1-GBit/s-Ethernet- und acht USB-Schnittstellen sind nach oben noch reichlich Leistungsreserven vorhanden. Massenspeicher werden über vier SATA-Interfaces angebunden. Doch auch für eine flexible Grafikausgabe ist gesorgt: Eine Onboard-Grafik kann Bildschirme über einen doppelten LVDS-Kanal, SDVO, VGA und TV-Out ansteuern.