Atom oder ARM?

26. Mai 2009, 13:43 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Atom oder ARM?

Eine weitere Plattform, für die der Atom Vorteile bringt, ist Nano-ITX (120 x 120 mm), ursprünglich von VIA Technologies ins Leben gerufen und erstmals auf der Cebit 2003 vorgestellt. Für den Consumer-Markt gibt es von VIA seit Ende 2005 Nano-ITX-Motherboards. Die Firma bcm (Vertrieb: Data Modul) bietet seit 2007 als erster Hersteller Motherboards im Nano-ITX-Format für industrielle Anwendungen mit einer Langzeitverfügbarkeit von mindestens drei Jahren, strikter Revisionskontrolle und dem in der Industrie üblichen Standardtemperaturbereich von 0°C bis 60°C an. Das kostengünstige »NX15MXL« mit Atom Z510P (1,1 GHz) oder Z530P (1,6 GHz) und SCH US15WP ist jetzt eines der ersten Nano-ITX-Boards auf dieser Plattform. Durch seine geringe Bauhöhe ist das Board vor allem für die Integration in Flat-Panel- und sehr kompakte Systeme geeignet.

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So ist die neue CPU ZMS-05 von Ziilabs ein bemerkenswertes Beispiel, welche Möglichkeiten dies eröffnet: Die CPU besteht aus zwei ARM-9-Kernen und einem Array aus 24 weiteren Prozessorkernen. Auf einem der beiden ARM-Kerne läuft das Betriebssystem, typischerweise Windows CE oder Embedded Linux. Der zweite Kern kontrolliert das Prozessor Array, dem unterschiedlichste Aufgaben übergeben werden können. Damit ist es beispielsweise möglich, einen H.264-Videostream (720p) zu dekodieren und zu skalieren.

Das Spannende daran: Das komplette Board (»Picomod5« von F&S) benötigt dabei nur etwa 3 W, ist also noch weit energieeffizienter als die sparsamsten verfügbaren Atom-Boards mit Z5xx-Prozessor und US15W-Chipsatz. Zudem kann erstmalig ein ARM-basiertes Board ohne zusätzlichen Grafikcontroller Displays bis zu einer Auflösung von 1280 x 1024 Bildpunkten (SXGA) ansteuern.

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Tabelle 2: Eine kurze Auswahl an kompakten x86-Baugruppen mit Intels Atom

Was bedeutet das nun für Embedded-Projekte im industriellen Umfeld? Es gibt heute mehr denn je leistungsfähige Plattformen, die Applikationen ermöglichen, die bisher nicht realisierbar waren. Wichtig bei der Auswahl Atom oder ARM sind neben der Energieeffizienz unterschiedlichste Faktoren wie Betriebssystem (Windows XP embedded, Linux, Windows CE etc. und damit verbundene Lizenzkosten), Formfaktor, I/Os, wirklich benötigte Performance, Auflösung des verwendeten Displays und Startup-Zeiten. Atom ist eine sehr interessante Architektur, trotzdem sollte man bei einem System Design auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, mit denen man die Applikation teilweise besser adressieren kann. (mk)


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