CompactPCI Serial und CompactPCI 2.0

Gemischtes Doppel für Busstandards

14. Dezember 2010, 15:19 Uhr | Manne Kreuzer
MEN verbindet mit den Karten »G100« und »F100« die 19-Zoll-Backplane-Systeme CompactPCI Serial und CompactPCI 2.0.
© MEN

Mit einem neuen Kartenpaar will MEN die Verbindung von CompactPCI Serial mit CompactPCI 2.0 vereinfachen und so die Möglichkeit bieten, bestehende CompactPCI-Systeme weiterhin zu nutzen und trotzdem die Vorteile von CompactPCI Serial in Anspruch zu nehmen.

Diesen Artikel anhören

Serielle Hochgeschwindigkeitsbussysteme wie PCI Express, USB 3.0 oder SATA verändern nicht nur die klassische IT-Landschaft, sondern halten auch Einzug in die Embedded-Welt. Die Integration der neuen Busse in bekannte Embedded-Standards verläuft allerdings sehr unterschiedlich: Bei Embedded-Motherboards kommt einfach der aus dem PC bekannte Stecker zum Einsatz. Andere Embedded-Konzepte verlangen nach deutlich höherem Aufwand, zumeist bei Mechanik und Steckverbindern, um den eingeschränkten Platzverhältnissen Tribut zu zollen.

Dies trifft zum Teil auch auf CompactPCI zu, da bei der 3HE-Version die Steckverbinder die komplette Kartenhöhe einnehmen. Die Hybrid-Lösung CompactPCI-Express nutzte zum Teil die bewährten Stecker, kam allerdings in Summe auf vier verschiedene Steckplatzvarianten, was die Flexibilität der Backplane erheblich einschränkte.

Der nächste Ansatz, CompactPCI Serial (PICMG CPCI-S.0), basiert auf der Mechanik von CompactPCI (PICMG 2.0), bleibt also uneingeschränkt zur IEC 1101 kompatibel. Allerdings wird der Steckverbinder durch einen neuen Typ ersetzt, der in der Lage ist, hohe Übertragungsraten von 12 GBit/s und mehr zu unterstützen. CompactPCI Serial bietet über den System-Slot insgesamt sechs PCI-Express-Links mit je bis zu vier Lanes, zwei Links mit bis zu acht Lanes, acht SATA/SAS-Schnittstellen, acht USB-2.0- sowie acht USB-3.0-Ports, acht Ethernet-Schnittstellen und eine Reihe von Signalen zur Unterstützung dieser Interfaces sowie zur allgemeinen Systemverwaltung.

Um nun ältere Peripheriekarten mit CompactPCI Serial zu nutzen, gibt es mit CompactPCI PlusIO die Möglichkeit ein hybrides System zu erstellen. Benötigt man allerdings mehr Steckplätze als in einem CompactPCI-PlusIO-System zur Verfügung stehen, oder möchte man ein bestehendes CompactPCI-System zukünftig parallel zum neuen CompactPCI-Serial-System nutzen, steht man vor einer Herausforderung. MEN stellt sich dieser und bietet ein neues Kartenpaar an, das einfach beide Welten verbindet: Die »G100« bildet die Schnittstelle von CompactPCI Serial zu CompactPCI und steckt in einem Peripherie-Slot des CompactPCI-Serial-Systems. Die zweite Karte, »F100«, ersetzt die System-Slot-CPU des CompactPCI-Systems und ist mittels PCI-Express-Kabel an der Frontplatte mit der G100 verbunden. Die F100 ist dazu mit einer PCI-Express-nach-PCI-Bridge ausgestattet. Sie erlaubt den schnellen Datenaustausch mit dem CompactPCI-Serial-System über die G100 und das PCI-Express-Kabel oder alternativ auf einer speziell entwickelten Hybrid-Backplane.

Beide Karten sind gegen Schock und Vibration gesichert, gegen Staub und Feuchtigkeit zum Lackieren vorbereitet und eignen sich für einen Temperaturbereich von -40°C bis +85°C.

passend zum Thema


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!