De-Mail: Rechtsverbindliche Kommunikation per E-Mail

13. Oktober 2009, 11:11 Uhr | Joachim Kroll, Elektronik

Die E-Mail hat sich als Kommunikationsmedium zwar durchgesetzt, doch rechtlich verbindlich ist eine E-Mail nicht. Weder die Identität von Absender und Empfänger noch der Nachweis der Zustellung sind gesichert. Das soll das Projekt »De-Mail« ändern.

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Das Projekt De-Mail ist eine gemeinsame Initiative des Bundesinnenministeriums, des ihm unterstehenden Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den Unternehmen der Internetwirtschaft. Ziel von De-Mail ist es, eine rechtssichere und rechtsverbindliche elektronische Kommunikation zwischen Bürgern, Behörden und Unternehmen per E-Mail zu ermöglichen. Die offizielle Einführung der De-Mail ist für 2010 geplant. Ein Pilotversuch startete jetzt in der T-City in Friedrichshafen.

Bisher erfüllen herkömmliche E-Mails nicht die hohen Anforderungen an eine nachweisbar rechtsverbindliche elektronische Kommunikation. Daher besteht die Notwendigkeit, ein elektronisch rechtssicheres Verfahren für die E-Mail-Übermittlung zu schaffen. Das De-Mail-Projekt schafft diese Rechtssicherheit zur Abbildung eines dem Papierversand gleichgestellten Verfahrens in der elektronischen Welt. Grundvoraussetzung dafür sind neben einer eindeutigen und zweifelsfreien Identifikation der De-Mail-Anwender (Authentifizierung), der vor Veränderungen geschützte Versand und Empfang digitaler Nachrichten (Integritätsschutz) sowie eine zuverlässige und nachweisbare, vor Gericht Bestand habende Zustellung. Diese an eine Rechtssicherheit und Rechtsverbindlichkeit elektronischer Kommunikation geknüpften Anforderungen soll die De-Mail standardisiert gewährleisten.

Am De-Mail-Pilotprojekt beteiligte Unternehmen sind die Deutsche Telekom (T-Systems, T-Home) und United Internet (WEB.DE, GMX, UIM). Im Rahmen des mehrmonatigen lokalen Testbetriebs sollen die Benutzerfreundlichkeit und die Akzeptanz des neuen Online-Kommunikationsangebots evaluiert werden. Unterstützer des Projekts sind neben dem BITKOM und dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. Die Versicherer verschicken jedes Jahr Millionen von Rechnungen per Papierpost.

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