Zum 30. September 2021 geht der Leiter des Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM, Prof. Klaus-Dieter Lang in den Ruhestand. Er war seit der Gründung 1993 dabei und trat 2010 die Nachfolge von Prof. Herbert Reichl an.
In der Fachwelt gilt Prof. Lang als ausgewiesener Experte der Systemintegration für Elektronik-Produkte und Fachmann für langlebige Chip-Verbindungen. Der studierte Elektrotechniker widmete sich in den 1980ern am Fachbereich Elektronik der Humboldt Universität den Themen Halbleitertechnik, Aufbau- und Verbindungstechnik, Packaging und Qualitätssicherung. Während dieser Zeit promovierte und habilitierte er sich und wurde für die Ergebnisse seiner Arbeit mit dem »Humboldt-Preis« geehrt. Nach dem Aufbau eines Bereichs »Mikrofügetechnik und optische Verbindungstechnik« an der Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) Hannover gestaltete er seit der Gründung des Fraunhofer IZM im Jahr 1993 den Weg dieses Instituts aktiv mit und wurde schließlich im Jahr 2010 dessen Leiter.
Maßgeblich für seine Strategie am Fraunhofer IZM war der Kompetenzaufbau für die Wertschöpfungskette mikroelektronischer Systeme auf Basis fortschrittlicher Aufbautechnik, hin zu anspruchsvollen Anwendungssystemen. Im Vordergrund standen optimierte Integrationstechniken, eine höhere Zuverlässigkeit, integrierte Sensoren und Aktoren sowie die Miniaturisierung und Anpassung an beliebige vorgegebene Bauräume. Seinem Engagement ist auch die Einrichtung von fünf Geschäftsfeldern zu verdanken, die bestens auf die Bedürfnisse industrieller Kunden eingestellt sind.
Prof. Langs Wirken war ganz im Sinne der Fraunhofer-Philosophie die exzellente Verknüpfung wissenschaftlicher Kreativität mit effizientem Innovationsmanagement und stabil abrufbarer Leistungsfähigkeit. Er ist Autor oder Mitautor von vier Büchern und mehr als 430 Veröffentlichungen im Bereich Aufbau- und Verbindungstechnik, Packaging, Mikrosystemtechnik und Systemintegration und hält mehr als ein Dutzend Patente.
Unter seiner Ägide wurde das Fraunhofer IZM vom Wissenschaftsrat hinsichtlich der wissenschaftlichen Exzellenz zur besten deutschen Forschungseinrichtung im Bereich Elektrotechnik ausgezeichnet. Zugleich stieg der Betriebshaushalt des Instituts seit seinem Amtsantritt als Institutsleiter um mehr als 60 Prozent, von 23,1 Mio. Euro im Jahr 2010 auf 37,6 Mio. Euro in 2020. Die Erträge aus Kooperationen mit Unternehmen verdoppelten sich in diesem Zeitraum nahezu, von 7,5 Mio. Euro auf 14,4 Mio. Euro. Personell konnte er das Institutsteam in dieser Zeit um mehr als 130 Mitarbeiter ausbauen.
Wenn Prof. Lang zum 30. September 2021 in den Ruhestand geht, übergibt er ein weltweit renommiertes Mikroelektronik-Institut auf Erfolgskurs. Große Fußstapfen für mögliche Nachfolger. Aber er kennt das selbst, hat er doch 2010 die Nachfolge vom weltweit geschätzten Packaging-Pionier Prof. Herbert Reichl angetreten.