Tsubaki Kabelschlepp entwickelt seit vielen Jahren anwendungsspezifische Energieführungssysteme für den Einsatz in Teleskopen. In diesem Bereich – zwischen Wissenschaft und Technik – sind die Anforderungen besonders hoch.
Der Blick in die Sterne ist so alt wie die Menschheit – heute geschieht das Beobachten des Universums und das Horchen in die Weiten des Weltalls auf hochtechnologische Art und Weise. Ermöglicht wird das durch speziell entwickelte Teleskope. Tsubaki Kabelschlepp leistet seit Jahren mit eigens auf diesen Bereich zugeschnittenen Energieführungssystemen einen wichtigen Beitrag, um die reibungslose Funktion der komplexen Anlagen sicherzustellen.
In den äußerst anspruchsvollen Teleskop-Anlagen stellen nicht nur die raue Umgebungsbedingungen (z. B. extreme Temperaturen) eine Herausforderung für die verbauten Komponenten dar. Auch eine präzise und vibrationsarme Führung sind unerlässlich. Für Steckverbindungen der elektrischen Leitungen ab einer Aufstellhöhe über 2000 Meter bietet Tsubaki Kabelschlepp zusammen mit seinen Partnern verschiedene Lösungen an.
Nicht zuletzt sind die Datenmengen bei den derzeitigen Kamerasystemen enorm. Dies führt zu besonderen Anforderungen an die Lichtwellen- bzw. Glasfaser-Leitungen, deren langjährige zyklische Führung durch das Energieführungssystem sichergestellt werden muss.
Energieführungen von Tsubaki Kabelschlepp beweisen in Forschungseinrichtung überall auf der Welt ihre Stabilität, Flexibilität und Funktionalität. Sie bewähren sich zum Beispiel in Schließmechanismen gigantischer Kuppeln oder in Systemen zum Ausrichten von optischen Systemen bzw. des Hauptspiegels.
Energieführungssysteme für das Sonnenteleskop DKIST
Ein besonderes Teleskop ist das „Daniel K. Inouye Solar Telescope“ (DKIST), welches Veränderungen der Sonne feststellen kann. Beim Bau der bewegten Kuppel für dieses riesigeTeleskops entschied sich das spanische Unternehmen IDOM für Energieführungsketten von Tsubaki Kabelschlepp. Die geographische Lage der gigantischen Anlage auf dem rund 3000 Meter hohen Vulkan Haleakala auf der Insel Maui (Hawaii) stellte besondere Anforderungen an die Technik. Deshalb ist das Energieführungssystem besonders wartungsfreundlich, zuverlässig und – dank robuster Stahlketten – für eine lange Lebensdauer konzipiert.
Und so sieht die Lösung im Detail aus: Zwei separate Energieführungssysteme stellen die zuverlässige Energieversorgung der einzelnen Verbraucher sicher. Dabei decken zwei Stahlketten, die in einem Kanal mit 21 m Durchmesser geführt sind, die vertikale Achse („Azimuth“) mit einem Drehwinkel von 420 Grad ab. Ein weiteres Energieführungssystem mit mehreren Einzelketten versorgt die drehbaren Sonnen-Abschottungen entlang der horizontalen Achse („Elevation“) mit Energie, Daten und Kühlmittel. Der Drehwinkel liegt hier bei ca. 105 Grad.
Bei dieser Anwendung sind nicht nur die Dimensionen und die Drehbewegungen außergewöhnlich, die die Energieführungssysteme unterstützen. Wegen des außergewöhnlichen Standorts des Teleskops wird zudem eine maximale Betriebssicherheit bei minimalem Wartungsaufwand gefordert. Ein internationales Team realisierte das anspruchsvolle Projekt im vorgegebenen Zeitrahmen. Die implementierten Systeme bewähren sich seitdem im störungsfreien Einsatz.
Weitere Telskop-Anwendungen
Ein weiteres Projekt im Bereich der Teleskope realisierte Tsubaki Kabelschlepp in der Thüringer Landessternwarte. Ein wichtiges astronomisches Beobachtungsinstrument ist dort das Alfred-Jensch-Teleskop, ein 2-Meter-Spiegelteleskop, das bereits seit 1960 in Betrieb genommen wurde. Für die optimale Versorgung eines neuen Kamerasystems wandten sich die Betreiber an Tsubaki Kabelschlepp und bezogen ein Kunststoff-Energiekettensystem für Schlauch- und Energieleitungen. Im Rahmen einer engen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Kunden entstand ein Energieführungssystem, dessen Betrieb in unterschiedlichsten Lagen zur Schwerkraft gewährleistet ist.
Seine Expertise im Teleskop-Bereich stellte das Unternehmen außerdem bei der Realisierung komplexer Stahl- und Kunststoff-Energiekettensysteme unter Beweis, welche für die Drehung der Kamera und der Elevationsachse des LSST (Large Synoptic Survey Telescope) auf dem Berg Cerro Pachón in Chile in über 2600 Metern Höhe konzipiert sind. Im Zuge der Werksabnahme, dem sogenannten FAT (Factory Acceptance Test) wurde in Spanien ein kostengünstiges Energieführungssystem zum Verfahren der Azimutachse mit einem Verfahrwinkel von 600 Grad bereitgestellt. Die Kabelschlepp-Techniker und die Planer der Teleskopkonstruktion haben in allen Projektphasen eng zusammengearbeitet, um geeignete Schnittstellen zwischen den einzelnen Komponenten zu schaffen. So ließen sich alle anfangs definierten Anforderungen hundertprozentig erfüllen.
Maßgeschneiderte Komplettsysteme
So unterschiedlich die Anwendungen, so individuell die Lösungen: Für die Anwendungen im Teleskop-Bereich eignen sich vor allem die „TOTALTRAX“-Energieführungssysteme. Es handelt sich dabei um einbaufertige Komplettlösungen, die an die Anforderungen angepasst und fertig konfektioniert sind. Dabei ist die Beratung und Betreuung über den gesamten Prozess hinweg gewährleistet – von der Projektierung und Planung über das Engineering für passgenaue Schnittstellen bis hin zur Auswahl und Beschaffung aller Einzel- und Zukaufteile. Am Ende entsteht durch das reibungslose Zusammenspiel von bis zu mehreren hundert hochwertigen Komponenten ein maßgeschneidertes, langlebiges und einbaufertiges Energiekettensystem. Auf Wunsch übernimmt das Team von Tsubaki Kabelschlepp auch die gesamte Planung und Durchführung der Leitungsbelegung sowie die Komplettmontage einschließlich Führungskanal und Unterbau. Ein eingespieltes Team führt abschließend die Installation, die Inbetriebnahme und die Abnahme bzw. den SAT (Site Acceptance Test) der Energieführungssysteme auch unter rauen Bedingungen oder großer Höhe durch.
Unabhängig davon, ob sich ein Kunde für ein Komplettsystem oder ein Standard-Produkt entscheidet: Tsubaki Kabelschlepp berät gerne, welche Energieführungsketten die Anforderungen der jeweiligen Anwendung erfüllen. Aufgrund der extremen Einsatzbedingungen von Teleskopen und der nötigen Präzision der Energieführungssysteme fällt die Wahl oftmals auf Heavy-Duty-Lösungen, die besonders robust sind und sich ebenfalls in Schiffen, im Bergbau, der Verhüttung oder in der Ölförderindustrie bewähren. Alle Heavy-Duty-Systeme bieten einen optimalen Schutz der Leitungen und Schläuche – selbst bei starker mechanischer Belastung und großen Verfahrwinkeln bzw.-geschwindigkeiten. Darüber hinaus gewährleisten sie eine präzise Nachführung. So steht den „Sternstunden“ der Wissenschaft nichts mehr im Wege.