HF-Steckverbindungen

Dichtungskonzepte für Koax-Stecker

6. Oktober 2014, 10:51 Uhr | Ralf Higgelke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Einbaudichtigkeit

Bild 3: Einbaudichtigkeit der Buchse
Bild 3: Einbaudichtigkeit der Buchse
© Telegärtner

Durch die Einbaudichtigkeit wird gewährleistet, dass keine Feuchtigkeit oder Gase über den Spalt zwischen eingebautem Steckverbinder und der Gehäusebohrung eindringen kann (Bild 3). Die Einbaudichtigkeit lässt sich auf zwei verschiedene Arten realisieren, je nach Einbaurichtung. Der Dichtring mit Übermaß befindet sich lose in einer Nut im Flanschkörper und wird beim Anschrauben gedrückt.

Bild 4: Ein Schrumpfschlauch (blau) bietet zusätzliche Dichtung
Bild 4: Ein Schrumpfschlauch (blau) bietet zusätzliche Dichtung
© Telegärtner

Eine zusätzliche Möglichkeit, die Verbindungsstelle zwischen Kabel und Steckverbinder abzudichten, besteht in der Verwendung eines Schrumpfschlauchs. Bei dem verwendeten Kunststoff handelt es sich um einen Thermoplast, also einen Kunststoff, der seine Form in einem bestimmten Temperaturbereich verändert. Der Schrumpfschlauch ist in Bild 4 blau dargestellt. Der Schrumpfschlauch dichtet zum Kabelmantel und zum Steckergehäuse hin.

Bei Schrumpfschläuchen kann man zwischen selbstklebenden und nicht selbstklebenden unterscheiden. Der Kleber bei Ersterem wird unter 
Wärmeeinwirkung flüssig. Beim Abkühlen und Aushärten stellt der Kleber eine formschlüssige Verbindung dar und kann zusätzlich zur Dichtigkeit beitragen. Ein Nachteil liegt in der weniger guten UV-Beständigkeit des Klebers.

Einsatzgebiete von Koaxialkabeln 

Koaxialkabel sind zweipolige Kabel mit konzentrischem Aufbau und bestehen aus einem Innenleiter (Seele), der in konstantem Abstand von einem hohlzylindrischen Außenleiter umgeben ist, welcher wiederum den Innenleiter vor Störstrahlung abschirmt. Koaxialkabel können im Frequenzbereich von einigen Kilohertz bis zu einigen Gigahertz hochfrequente, breitbandige Signale übertragen, beispielsweise Rundfunksignale, Radarsignale oder einfach Mess­signale in einem Prüflabor. Auch für Ethernet-Netzwerke wurden bis in die 1990er Jahre Koaxialkabel verwendet. Für einige Anwendungen, zum Beispiel für Mikrofone, wird gelegentlich eine Gleichspannung mit übertragen, um einen Verbraucher mit elektrischer Energie zu versorgen (Fernspeisung, Tonaderspeisung).

Koaxialkabel werden zur Übertragung hochfrequenter unsymmetrischer Signale eingesetzt; der Außenleiter führt dabei üblicherweise das Referenzpotenzial, nämlich die Masse, der Innenleiter führt die Signalspannung oder bei der Fernspeisung auch die Versorgungsspannung. Zur Übertragung hochfrequenter symmetrischer Signale wird die Bandleitung eingesetzt.

Eine Sonderanwendung finden Koaxkabel bei der Erzeugung von Hochleistungsimpulsen in der Radartechnik. Dabei werden keine Signale übermittelt, sondern hier wirkt das Kabel als Hochspannungsquelle mit genau definiertem Innenwiderstand, die ihre gesamte gespeicherte Ladung nach definierter Zeit abgegeben hat.


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