Energie sparen bei Relais mit zwangsgeführten Kontakte

Weniger ist mehr

16. Januar 2008, 10:51 Uhr | Jürgen Steinhäuser
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

In weitem Temperaturbereich einsetzbar

Ein weiterer Nutzen ergibt sich zudem in der Relaisanwendung. Der thermische Einsatzbereich des Relais erweitert sich ungemein. Die Spulengrenztemperatur ist bei Relaisspulen auf 120 °C limitiert. Dieser Temperaturwert gilt für die maximale Temperatur im Inneren der Relaisspule. Sie wird erreicht bei maximaler Umgebungstemperatur und maximal zulässiger Spulenerregerspannung und Schaltleistung. Durch Absenkung der Erregerspannung auf Haltespannung wird die Spule thermisch weitaus geringer belastet. Dies hat zwei Aspekte zur Folge:

  • Zum einen kann sich die zulässige Umgebungstemperatur erhöhen.Voraussetzung: Die verwendeten Kunststoffe und Kontaktfedermaterialien müssen dies erlauben.
  • Zum anderen erhöht sich der Spulenarbeitsbereich. Auch ist es möglich, die Schaltlastgrenzen fallweise nach oben zu verlagern. Eine Rücksprache mit dem Hersteller gibt darüber rasch Auskunft.

Der Energieverbrauch kann noch weiter gesenkt werden, indem sensitive Relaisspulen verwendet werden. Sensitiv bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Leistungsaufnahme des Relais gegenüber der Standardversion noch geringer ist. Realisiert wird dies über eine größere Anzahl an Spulenwindungen. Damit verringert sich die Amperewindungszahl, und die Stromaufnahme wird dadurch geringer. Das hat allerdings die Konsequenz, dass auf gleichem Raum im Spulenkörper mehr Kupferdrahtwindungen mit meist dünnerem Querschnitt untergebracht werden müssen. Bei akkubetriebenen Fernsteuerungen oder anderen netzunabhängigen Applikationen wird dies oft genutzt. Spezielle Baureihen mit sensitiven Spulen befinden sich im Lieferprogramm von Elesta relays. Bei der Baureihe SIS112 beträgt die Halteleistung sogar nur 80 mW (Bild 2).

Moderne Relais mit zwangsgeführten Kontakten nach EN 50205, so genannte Sicherheitsrelais, stellen durch Absenkung der Spulenerregerspannung auf die Haltespannung eine Funktion zur Verfügung, die auf einfache Weise den Forderungen nach energieeffizientem Design Rechnung trägt. Zugleich verbessert sich damit auch die Relaisperformance. go

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Bild 2. Energie-effiziente Relais gibt es bei Elesta relays nicht nur mit der Serie SIS 112, sondern auch mit den Baureihen SIS212 und SIS422.

Jürgen Steinhäuser
stammt aus Frankfurt am Main. Nach seiner Uhrmacherlehre und Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker war er Projektleiter in der Entwicklung von Werkstoffen der Kontaktund Verbindungstechnik sowie in der Klimasimulation, anschließend Bereichsleiter Elektromechanik bei einem namhaften Elektronik-Distributor. Seit 2005 leitet er den Vertrieb der Elesta relays GmbH in Bad Ragaz und engagiert sich in der Normungs- und Verbandsarbeit.
j.steinhaeuser@elestarelays.com


  1. Weniger ist mehr
  2. In weitem Temperaturbereich einsetzbar

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