Ein weiterer Nutzen ergibt sich zudem in der Relaisanwendung. Der thermische Einsatzbereich des Relais erweitert sich ungemein. Die Spulengrenztemperatur ist bei Relaisspulen auf 120 °C limitiert. Dieser Temperaturwert gilt für die maximale Temperatur im Inneren der Relaisspule. Sie wird erreicht bei maximaler Umgebungstemperatur und maximal zulässiger Spulenerregerspannung und Schaltleistung. Durch Absenkung der Erregerspannung auf Haltespannung wird die Spule thermisch weitaus geringer belastet. Dies hat zwei Aspekte zur Folge:
Der Energieverbrauch kann noch weiter gesenkt werden, indem sensitive Relaisspulen verwendet werden. Sensitiv bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Leistungsaufnahme des Relais gegenüber der Standardversion noch geringer ist. Realisiert wird dies über eine größere Anzahl an Spulenwindungen. Damit verringert sich die Amperewindungszahl, und die Stromaufnahme wird dadurch geringer. Das hat allerdings die Konsequenz, dass auf gleichem Raum im Spulenkörper mehr Kupferdrahtwindungen mit meist dünnerem Querschnitt untergebracht werden müssen. Bei akkubetriebenen Fernsteuerungen oder anderen netzunabhängigen Applikationen wird dies oft genutzt. Spezielle Baureihen mit sensitiven Spulen befinden sich im Lieferprogramm von Elesta relays. Bei der Baureihe SIS112 beträgt die Halteleistung sogar nur 80 mW (Bild 2).
Moderne Relais mit zwangsgeführten Kontakten nach EN 50205, so genannte Sicherheitsrelais, stellen durch Absenkung der Spulenerregerspannung auf die Haltespannung eine Funktion zur Verfügung, die auf einfache Weise den Forderungen nach energieeffizientem Design Rechnung trägt. Zugleich verbessert sich damit auch die Relaisperformance. go
![]() | Jürgen Steinhäuser |