»Gemeinsam mit Siemens Energy entwickeln wir Hochleistungsschalter. Sie sind für die Übertragung der Gleichspannung im Stromnetz notwendig und eine
entscheidende Voraussetzung für Projekte wie Desertec. Die Schalter müssen sicherer, besser skalierbar und flexibler einsetzbar sein als bisherige Typen, um
den Anforderungen zukünftiger Energieversorgungsnetze gerecht zu werden«, sagt
Dipl.-Ing. Markus Billmann vom IISB. Dazu verwenden die Forscher kostengünstigere
Halbleiterzellen, die mit bisherigen Schaltungstechniken nicht für die Hochspannungs-
Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) eingesetzt werden konnten. »An beiden Enden
einer HGÜ-Anlage befindet sich eine Stromrichterstation«, erklärt der Forscher. »Als
Stromrichter verwenden wir abschaltbare und mit höheren Schaltfrequenzen betreibbare
Bauelemente, die kleinere und besser steuerbare Anlagen ermöglichen.«
Eine große Herausforderung ist der Schutz der Zellen vor Havarien. Von den etwa 5000
Modulen, die in einer Stromrichterstation in Reihe geschaltet sind, dürfen nur wenige
ausfallen, und das ohne Auswirkungen auf die Nachbarmodule, da sonst durch eine
Kettenreaktion die komplette Anlage zerstört werden könnte.
Das Schema zeigt eine explosionsgeschützte Umrichterzelle im Zellverband. Der Explosionsschutz
verhindert im Fehlerfall eine Kettenreaktion, die zum Ausfall der Stromrichterstation führen könnte.