Welche besonderen Anforderungen bringt das Design-In in diesem Bereich mit?
Die hohe Zahl von Produkten mit zum Teil sehr vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erfordert vor allem ein hohes Qualifikationsniveau der FAEs und FSEs. Regelmäßige Trainings und eine intensive Kommunikation mit dem Hersteller sind deshalb unerlässlich.
Wie hoch ist generell der Anteil in Ihrem Unternehmen an Design-In-Projekten im Vergleich zu reinem Fulfillment?
Mit Blick auf die bei SE verfügbaren Produktsegmente liegt der Anteil der Design-In-Projekte bei etwa 40 Prozent. Dabei brauchen Displays eine besonders starke Unterstützung - hier liegen wir bei etwa 90 Prozent Design-In-Anteil, während für passive Bauelemente nur ein geringes Beratungsvolumen - ca. 10 Prozent - erforderlich ist. Die Design-In-Quote von Halbleitern liegt etwa im Mittelfeld. Hierbei muss beachtet werden, dass zu diesem Produktsegment auch »Commodities« gehören, die wegen ihres hohen Bekanntheitsgrads meist keinen Design-In-Support erfordern.
Welches Potenzial und welche Möglichkeiten erwarten Sie nun von dieser neuen Linie für Ihr Unternehmen?
Das innovativen Produktspektrum und der eher noch geringe Bekanntheitsgrad lassen für unseren neuen Lieferanten Intersil großes Potential erwarten. Dafür spricht auch, dass diese neue Kooperation sofort nach ihrer Bekanntgabe große Beachtung in der Branche gefunden hat. Seither wächst die Zahl der täglichen Lieferanfragen, und der Auftragseingang hat schon nach wenigen Wochen die Marke von 100.000 Euro überschritten. Unser Ziel für 2012 ist ein siebenstelliger Umsatz, den wir in den Folgejahren noch deutlich erhöhen wollen.
Laut DMASS ist der Analoganteil in den letzten Quartalen überproportional gewachsen. Warum steigt Ihrer Meinung nach der Bedarf an Analog-Halbleitern?
Unsere digitale Zukunft hat ein analoges Fundament! Unsere Welt liefert nun mal vor allem analoge Informationen. Um die zu erfassen und zu konditionieren, brauchen wir immer bessere Analog- und Mixed-Signal-ICs. Und weil bekanntlich weltweit die Energie-Ressourcen zukünftig stärker geschont werden sollen, gibt es von vielen Seiten ein zunehmendes Interesse an leistungsfähigen Powermanagement-Produkten.
Welche Bereiche sehen Sie mittelfristig als Markttreiber für die Analogtechnik an?
Nach meiner Einschätzung gibt es aktuell verschiedene Entwicklungen, die zu einem weiter steigenden Bedarf für Analog- und Mixed-Signal-Produkte führen. Einige Stichworte dazu sind die Energieeffizienz - vor allem Messen und Reduzieren von Verbrauchsgrößen, außerdem Stromversorgungen. Im Fokus stehen dabei u.a. die Erhöhung von Wirkungsgrad und Batterielebensdauer sowie effektive LED-Treiber. Ein interessantes Analog-Potenzial versprechen auch Messsysteme mit der Erfassung und Wandlung analoger Signale. Interessant für die Analogtechnik wird außerdem die Elektromobilität mit der Datenerfassung und mit Bus- und Versorgungssystemen.
Sie haben einige Stichworte in Zusammenhang mit erneuerbaren Energien genannt - wie schätzen Sie das Potenzial der Analogtechnik besonders in diesem Bereich ein?
Erneuerbare Energien bereitzustellen und zu nutzen, erfordert fast immer elektronische Systeme mit einem hohen Analoganteil - ein Beispiel dafür sind die Wechselrichter für die Photovoltaik. In diesem Bereich sind wir übrigens schon seit vielen Jahren als Zulieferer etabliert. Wachsendes Interesse gibt es aktuell auch für Energy Harvesting. Auch dafür wird voraussichtlich ein erheblicher Anteil analoger Technik erforderlich sein.