Wie sieht die wirtschaftliche Situation beider Firmen aus?
Weder ACAL noch BFI waren zu Beginn ihrer Fiskaljahre, die im April beziehungsweise im Juli starten, profitabel. Doch die Situation hat sich erfreulicherweise gedreht: Beide Firmen stehen am break even, der Auftragseingang ist stark gestiegen, und wir können seit vier Monaten eine positive book-to-bill Ratio vorweisen. Durch das Zusammenlegen beider Unternehmen rechnen wir mit Einsparungen in der Höhe von 5 Mio. Euro, das sind rund 12 Prozent unserer operativen Kosten. Erreicht wird diese Summe durch die Zusammenführung der Lager, ein gemeinsames IT-System und die Zusammenführung von Büros. Momentan sind wir in jedem Markt mit zwei Niederlassung vertreten: eine von ACAL und eine von BFI. Dort wo es sinnvoll ist, werden wir die Büros zusammenlegen.
Soll das Zentrallager der BFI in Frankfurt erhalten bleiben?
Wir besitzen nun drei große Lager in Europa und sehen uns gegenwärtig an, wie wir das künftig handhaben. Voraussichtlich werden wir auf zwei Lager reduzieren, aber wir wissen derzeit noch nicht, wann wir das angehen und wie genau diese Schritte aussehen. In Deutschland wickeln wir rund 20 Prozent unseres Umsatzes logistisch ab, es ist also ein wichtiger Markt für uns.
Planen Sie, Ihre Einkaufstour fortzusetzen?
Mittelfristig wollen wir erst einmal BFI komplett integrieren, womit wir bereits begonnen haben. ACAL weist allerdings eine hervorragende Bilanz auf: Mit 23 Mio. Euro Cash sind wir in einer sehr starken Position und in der Lage, auch in Zukunft Übernahmen zu tätigen. Unsere langfristige Vision ist es, eine große und starke Spezialistengruppe zu bilden. Aber zuerst einmal müssen wir die Integration der jetzigen Übernahme abschließen.
Gibt es Ambitionen, auch außerhalb Europas aktiv zu werden?
ACAL ist in UK und in Deutschland ja auch im IT-Service- und Ersatzteilgeschäft tätig und im Bereich »Medical diagnostic equipment« in UK und Südafrika aktiv. Was den Bereich Elektronik betrifft, steht zunächst einmal der Aufbau einer starken, schlagkräftigen europäischen Organisation im Vordergrund. Zusätzlich zu einer bestehenden Minderheitsbeteiligung an einem Distributor in Singapore werden wir in Zukunft auch nach Asien schauen, aber das dürfte noch einige Jahre entfernt sein.