Komplexitätsbeherrschung bei vernetzten Systemen hilft Wettbewerbsvorteile zu sichern

Zusammenhänge erkennen

22. Januar 2007, 9:48 Uhr | Dr. Thomas Braun
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Umsetzung

Die Umsetzbarkeit der identifizierten Potentiale, wie etwa die Reduktion der Anzahl der Kreisschlüsse, wird schließlich im letzten Schritt überprüft und durchgeführt. Im vorliegenden Fall konnte durch die Ableitung konstruktiver Maßnahmen, der Konzeption von Standardschnittstellen, das potentialträchtigste Szenario realisiert werden.

Die Ergebnisse der Betrachtung der Strukturkomplexität der Maschinen-Baureihe mit den Methoden und Werkzeugen von Teseon GmbH lassen sich wie folgt in fünf Punkten zusammenfassen:

  • Reduzierung und lokale Begrenzung der Auswirkungen bei der Änderung einzelner Baugruppen.
  • Erhöhung der Robustheit der Produktstruktur gegenüber Anpassungen.
  • Reduzierung der Kosten für kundenspezifische Produktanpassungen.
  • Steigerung der Kompetenz der Entwicklungsmannschaft hinsichtlich Risikoeinschätzung.
  • Bedarfsgerechte Anpassung der Prozesse an die Produktstruktur.

Die Anwendungsbereiche der Methoden und Werkzeuge zur Komplexitätsbeherrschung sind vielfältig. So wurde beispielsweise die Produktstruktur einer Verpackungsmaschine für die kundenspezifische Individualisierung optimiert. Durch Iterationsanalysen eines Prozessnetzwerks der Entwicklung bei einem Fahrzeughersteller wurden erhebliche Einspar-Potentiale ermittelt. Auf Basis der Betrachtung der vernetzten Marktstruktur eines Elektrokleingeräteherstellers wurde dessen Produktportfolio in den Wettbewerb eingeordnet und zielgerichtet erweitert.

In jedem Fall entstehen durch einen intelligenten Umgang mit der Komplexität von Produkt-, Prozess-, Markt- und Organisationsstrukturen erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen und damit die Basis eines entscheidenden Wettbewerbsvorteils.

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Bild 5. Eine Reduzierung der Anzahl von Kreisschlüssen durch effiziente Algorithmen ist die Voraussetzung für eine optimierte Produktstruktur.

Dr.-Ing. Thomas Braun studierte Maschinenbau an der TU München und war zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktentwicklung beschäftigt. Im Rahmen seiner Promotion entwickelte er Methoden und Werkzeuge zur Unterstützung der strategischen Produktplanung. Seit Anfang 2006 ist er Geschäftsführer der Teseon GmbH, ein auf die Entwicklung komplexer Produkte spezialisiertes Dienstleistungs- und Softwareunternehmen.
thomas.braun@teseon.com


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