Test- und Spezialwerkzeuge für FlexRay

Schnelle Analyse

7. Juli 2009, 13:37 Uhr | Christian Pfeiler
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Testwerkzeug als Komplettlösung

TTX-Connexion dient als Hilfsmittel zur schnellen Bus-Analyse und Systemintegration. Es wird während der Entwicklung, der Integration und der abschließenden Testphase von CAN- und FlexRay-Netzwerken eingesetzt. Als universelles Gateway-Werkzeug vermittelt es zwischen unterschiedlichen Entwicklungsständen und vereint Funktionen zur Datenmanipulation, zur Datenaufzeichnung und zur Datenauswertung.

Neben der FlexRay-to-FlexRay-Gateway-Funktion ist TTX-Connexion auch als CAN-to-CAN- bzw. CAN-to-FlexRay-Schnittstelle einsetzbar. Dies ermöglicht eine rasche Testintegration und Analyse von aktuellen Elementen. Ein neu entwickeltes Steuergerät kann in einem bereits vorhandenen Verbund eingesetzt werden, ohne die bestehenden Steuergeräte verändern zu müssen. Weisen beispielsweise nicht alle Steuergeräte den erforderlichen Integrationsstand auf oder sollen FlexRay-Steuergeräte aus anderen Projekten eingebunden werden, wird TTX-Connexion zur Integrationshilfe herangezogen. Das Gerät bildet verschiedene Teilnetzwerke mit jeweils eigenen FlexRay-Schedules, übernimmt die Kopplung der Netzwerke und übersetzt die Nachrichten in das jeweils andere FlexRay-Netzwerk. Steuergeräte unterschiedlicher Integrationsstufen können zusammen in einem Netzwerk des Testfahrzeugs verwendet werden.

TTX-Connexion verbessert die Nachrichtenaufzeichnung in vernetzten Systemen und optimiert damit die Analyse der Entwicklungsschritte. Messdaten, die während einer Testfahrt eingehen, werden gefiltert und sofort auf einer Compact-Flash-Karte gespeichert. Für die folgende PC-Auswertung wird das Tool TTX-Analyze mitgeliefert. Durch intelligente Aufzeichnung werden Fehlerursachen schneller gefunden und die Analyse der Testfahrt wird effizienter. Es werden nur jene Daten aufgezeichnet, die zur späteren Auswertung tatsächlich notwendig sind. Das minimiert den Platzbedarf auf der Speicherkarte und spart wertvolle Entwicklungszeit. Da nicht die gesamte aufgezeichnete Datenmenge nach spezifischen Signalen gefiltert werden muss, reduziert sich auch der Auswertungsaufwand.

Gezielte Fehlereinstreuung in FlexRay-Netzwerken

Im Labor funktioniert jedes einigermaßen korrekt konfigurierte System störungsfrei. Die Auswirkungen von Störungen unter realen Bedingungen sind jedoch komplex. Für ein serientaugliches System ist es unerlässlich, die FlexRay-Konfiguration abzusichern, d.h., Störungen der Kommunikation zu simulieren und zu prüfen, ob die resultierenden Fehlerzustände erkannt werden. Wie verhalten sich die Steuergeräte im Fehlerfall? Wo gibt es Totalausfälle des Netzwerks? Wie schnell erholt sich das Netzwerk nach einer Störung? Welche Fehler müssen wie beurteilt und eventuell im Fehlerspeicher eingetragen werden? Durch die Vielzahl von notwendigen Einzeluntersuchungen wird ein automatisierter Teststand notwendig.

Mit dem TTX-Disturbance-Node ist es möglich, Testszenarien reproduzierbar zu generieren und durchzutesten. Beispiele hierfür sind:

  • Robustheits-Dauertest für Kommunikationsparameter.
  • Test zum Einfluss der Anzahl von Synchronisations-Knoten im Flex-Ray-Netzwerk.
  • Einfluss von Position und Abstand der Synchronisations-Frames im Netzwerk-Schedule, wenn Störungen am Bus vorhanden sind.
  • Auswirkungen bei Frame Drift.

Diese Auswahl zeigt, wie mit dem TTX-Disturbance-Node eine Vielzahl von Fehlerszenarien generiert und getestet werden kann. Die manuelle Durchführung dieser Tests für unterschiedliche Konfigurationen in verschiedenen Netzwerken wäre auf Grund des enormen Aufwands unmöglich.

TTX-Auto-Verify unterstützt die automatisierte Überprüfung beliebiger Konfigurationsdaten im Steuergerät (Bild). Dieses Werkzeug ermöglicht die systematische Überprüfung der Konfiguration der Steuergeräte-Software und unterstützt einen automatisierten Verifikationsprozess. Ein typischer Anwendungsfall ist die Verifikation der FlexRay-Konfigurationsparameter auf Konformität mit dem Lastenheft. Die korrekte und konsistente Konfiguration von ECUs kann vom Zulieferer bereits vor der Auslieferung automatisiert, geprüft und sichergestellt werden. Der OEM kann vor dem Start von Integrationstests automatisiert auf mögliche Inkompatibilitäten prüfen und so eine reibungslose Integration sicherstellen. Das Tool vermeidet aufwendige Fehleranalysen bei sporadisch auftretenden Fehlern durch fehlerhaft konfigurierte Busparameter. Damit werden Kosten für die Behebung von Inkompatibilitäten gespart und die Effizienz bei der Fahrzeugintegration gesteigert. Die konsequente Unterstützung offener Standards sowie die Anpassungsfähigkeit durch Scripting-Schnittstellen ermöglichen eine Einbindung in bestehende Entwicklungsprozesse. Dies gilt auch für Systeme, die Standard-Software-Komponenten unterschiedlicher Hersteller verwenden.

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TTX-Auto-Verify unterstützt auch die Dateneingabe über eine XML-Datei. Der Aufwand bei der Konfiguration eines Steuergeräts soll so vermindert, die Qualität gesteigert werden.

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