Mit »Volcano Vehicle Systems Architect« (VSA) hat Mentor Graphics jetzt ein Entwicklungs-Tool vorgestellt, das einen AUTOSAR-basierten Fahrzeugsystem-Designflow von der Architekturanalyse bis zur Implementierung ermöglicht.
»In der Automobilindustrie wird die Anzahl der AUTOSAR-ECUs (Electronic Control Units) in den nächsten Fahrzeuggenerationen erheblich ansteigen«, davon ist Dr. Günter Reichart, einer der AUTOSAR-Gründer, überzeugt. Um diese Systeme entwickeln zu können, suche die Industrie nach einem offenen Tool-Framework, dass das vollständige AUTOSAR-Metamodell für Entwicklung einer Applicationsoftware, Konsistenzprüfung und Validierung unterstütze, ein Beispiel hierfür sei Eclipse. »Wir brauchen keine kurzfristige Lösung, sondern eine, die den zukünftigen AUTOSAR-Prozess unterstützt und eine langfristige Perspektive bietet«, so Dr. Reichart.
Mentor Graphics hat sich jetzt dieser Herausforderung angenommen und mit »Volcano Vehicle Systems Architect«, kurz VSA genannt, ein neues Entwicklungs-Tool vorgestellt, das einen AUTOSAR-basierten Fahrzeugsystem-Designflow von der Architekturanalyse bis zur Implementierung ermöglicht. »Der AUTOSAR-Standard leistet gute Arbeit beim Standardisieren, aber er vereinfacht nicht unbedingt den Designprozess«, so Serge Leef, General-Manager, System-level Engineering Division, Mentor Graphics. Zur effizienten Entwicklung von AUTOSAR-basierten Systemen seien Werkzeuge erforderlich, die die Komplexität aus dem Designprozess herausnehmen und es den Anwendern erlauben, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren: der Entwicklung von Anwendungssoftware, ECUs oder Netzwerksystemen.
Der Schwerpunkt von VSA liegt auf dem modellgesteuerten Designprozess mit Einbeziehung des AUTOSAR-Standards. Dieser Ansatz erlaubt es den Anwendern, ihre Abhängigkeit von Downstream-Validierung und physikalischem Prototyping zu reduzieren. »Automobilunternehmen können wichtige Entscheidungen und Verifikationsaufgaben in das Vorfeld des Designzyklus verlagern und so erhebliche Kosteneinsparungen im Entwicklungsprozess erzielen«, erklärt Joachim Langenwalter, Director Automotive Networking Business Unit von Mentor Graphics.
Mit VSA können Ingenieure Softwarearchitekturen entwickeln, analysieren und vergleichen. Zudem erlaubt es VSA, die Vorteile der »Correct-by-Construction«-Designmethodik zu nutzen. Dies verringert die Abhängigkeit von testorientierten Validierungsansätzen. VSA unterstützt die verteilte iterative Entwicklung mit mehreren Partnern und verbessert so die Interaktionen zwischen OEMs und Tier1-Anbietern. Das Produkt basiert auf der integrierten plug-and-play-fähigen Open-Source-Entwicklungsumgebung Eclipse.
AUTOSAR (AUTomotive Open System ARchitecture) ist eine weltweite Entwicklungspartnerschaft von Automobilherstellern, Zulieferern und weiteren Unternehmen der Elektronik-, Halbleiter- und Softwareindustrie. Das AUTOSAR-Konsortium arbeitet seit 2003 an der Entwicklung und Einführung einer offenen, standardisierten Softwarearchitektur für die Automobilindustrie. AUTOSAR wird weltweit verwendet.
In Japan arbeitet JasPar (Japan Automotive Software Platform and Architecture) an der Evaluierung und am Test von AUTOSAR. »Werkzeuge wie VSA, die die Einführung von AUTOSAR und zugehöriger Technologien erleichtern, werden beträchtliche Auswirkungen auf den japanischen Automobilmarkt haben«, ist Langenwalter überzeugt. JasPar nutzt die Erfahrung der Konsortiumsmitglieder und Standards wie AUTOSAR und FleyRay, um zukünftige Automobil-Designstandards für Japan zu schaffen. Mentor Graphics ist Premium-Mitglied von AUTOSAR und JasPar.