FlexRay für Ford

Prototyping von FlexRay-Applikationen bei der Ford Motor Company

4. April 2011, 10:56 Uhr | Von Chait Phagoo, Jim Lawlis, Payam Naghshtabrizi, Emmerich Fuchs und Gerald Freiberger
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Validierungsprojekt generiert Implementierungsspezifikation

Bild 5. Graphische Übersicht über die zeitgesteuerten Tasks und den FlexRay-Bus-Schedule.
Bild 5. Graphische Übersicht über die zeitgesteuerten Tasks und den FlexRay-Bus-Schedule.

Für die Planung der zyklischen Tasks, für welche u.a. garantiert werden muss, dass diese innerhalb gewisser Zeitschranken abgearbeitet sind, ist die WCET ein wesentlicher Parameter. Für eine grobe Planung werden hierfür auf Erfahrungswerten beruhende Schätzungen verwendet, welche ausreichend Reserven beinhalten.

Mittels der auf der EB6120 vorhandenen Mess-Pins werden dann die tatsächlichen Ausführungszeiten aller Tasks bestimmt, in die Planung zurückgeführt und der Schedule entsprechend verfeinert.

Bild 5 zeigt einen Ausschnitt der Task-Schedules für die Steuergeräte 1 und 2 zusammen mit dem FlexRay-Bus-Schedule für die statischen Frames des Gesamtsystems. Die dynamischen Frames wurden in ähnlicher Weise geplant.

Dieser Schedule wurde benutzt, um für alle zeitgesteuerten Tasks, inklusive der Sende-/Empfangs-Kommunikations-Tasks die Ausführungsreihenfolge und die zeitlichen Parameter festzulegen. Der Schedule des Gesamtsystems enthält mehr als hundert solcher Tasks.

Ziel der Untersuchungen auf dieser Ebene waren die Validierung der End-zu-End-Verzögerungen für FlexRay-Signale bei „In-Cycle Response“, „Next-Cycle Response“ und „Faster Than Cycle Response“ über drei beteiligte Steuergeräte. Es wurden auch „Next-Cycle Response“-Szenarien über ein FlexRay/CAN-Gateway mit vier Steuergeräten analysiert.

Die Messungen eines Beispiels mit einem 2,5-ms-„Faster Than Cycle Response“- und einem 5-ms-„In-Cycle Response“-Verhalten zeigten entsprechende Verzögerungen, die konsistent mit den Simulationsergebnissen am virtuellen Prototyp und dem Systementwurf waren.

Das in diesem Artikel vorgestellte Test- und Validierungsprojekt bei Ford fokussierte sich auf die Untersuchung der Systementwicklung von FlexRay-basierten zeitgesteuerten Architekturen unter Verwendung von Model-to-Code-Entwicklungswerkzeugen. Die Ergebnisse dienten dazu, eine Ford-FlexRay-Implementierungsspezifikation zu erstellen und Empfehlungen abzugeben, um die Vereinheitlichung im Rahmen des in Entwicklung befindlichen SAE-J2813-Standards voranzutreiben.

Diese Empfehlungen gingen auch an alle beteiligten Werkzeughersteller. Die Mehrzahl der Empfehlungen ist bereits umgesetzt und hat die vorhandenen FlexRay-Entwicklungswerkzeuge für Model-to-Code-Entwurfsmethoden weiter verbessert.

 

Die Autoren:

  • Dr. Emmerich Fuchs ist Gründer und Geschäfstführer der Simtools GmbH
  • Gerald Freiberger leitet die technische Entwicklung der Simtools GmbH
  • Dr. Payam Naghshtabrizi ist Forschungs- und Entwicklungsingenieur bei der Ford Motor Company
  • Jim Lawlis arbeitet bei der Ford Motor Company an Vernetzungsthemen.
  • Chait Phagoo leitet bei der Ford Motor Company die FlexRay-Entwicklung und das in obigem Beitrag beschriebene Projekt.

  1. Prototyping von FlexRay-Applikationen bei der Ford Motor Company
  2. Modellbasierte Entwicklung von Echtzeit-Anwendungen
  3. Simulationsmodi für virtuelle Prototypen
  4. Modelltransfer und Validierungsergebnisse
  5. Validierungsprojekt generiert Implementierungsspezifikation

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