Ein Ziel des Projektes war es, die Eignung heutiger Mobilfunksysteme für entsprechende Fahrzeuganwendungen zu untersuchen. Dabei ging es insbesondere auch um eine ausreichende Leistungsfähigkeit der Netze und um wirtschaftliche Aspekte dieser Lösung.
Nach Einschätzung der Projektverantwortlichen liegt ein wichtiger Vorteil dieser mobilfunkbasierten Lösung darin, dass die entsprechenden Netze in weiten Teilen Europas nahezu flächendeckend verfügbar sind. Außerdem lassen sich durch neue zellulare Telekommunikationstechnologien ausreichende Netzkapazitäten nutzbar machen und der Zeitversatz zwischen Sendung und Empfang nochmals minimieren.
Zudem lassen sich mit Hilfe der Multimedia-Broadcast-Multicast-Service-Technik (MBMS) die Daten auch bei lokalen Verkehrsspitzen ohne Probleme an Tausende von Nutzern gleichzeitig übertragen. Anhand einer umfassenden Simulationen demonstrierte das Forschungsteam, dass es auch bei hohem Datenaufkommen zu keinen Verzögerungen kommt.
Das Forschungsprojekt hat auch umfassende Markteinführungsstudien durchgeführt, bei der sich die schrittweise Einführung als die Wahrscheinlichste herauskristallisierte. Folglich ist eine flächendeckende Systemeinführung für alle Fahrzeuge nicht erforderlich. Die im UMTS/HSPA-Netz getestete Lösung funktioniert auch in heutigen EDGE-Netzten sowie in den zukünftigen Netzen der 4.Generation, wie Long Term Evolution (LTE) mit einer Übertragungsrate von 300 mbit/s. Hinzu kommt, dass sich die Mobilfunklösung problemlos mit der geplanten Einführung von neuen mobilfunkbasierten Diensten wie dem automatischen Notruf (eCall) kombinieren ließe.
Nach Einschätzungen der Projektbeteiligten ließen sich durch CoCar nicht nur Verkehrsunfälle und damit menschliches Leid vermieden, sondern auch volkswirtschaftliche Kosten von etwa 500 Mio. Euro pro Jahr (in Deutschland) einsparen. Für die Verbraucher ließen sich die Kosten durch spezielle Telematik-Tarife, die in einem einmaligen Servicebetrag gebündelt werden könnten, gering halten.
Das durch das Forschungsprojekt CoCar eröffnete Innovationspotential soll zudem in einem Folgeprojekt weiter vorangetrieben werden. Dabei sollen unter anderem die LTE-Mobilfunktechnologie als auch die direkte WLAN-basierte Car-to-Car-Kommunikation einbezogen und untersucht werden. Das Projekt CoCar umfasste ein Investitionsvolumen von rund 4 Mio. Euro, dessen Projektleitung Ericsson übernahm. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte das Projekt mit einem Förderbeitrag von rund 2 Mio. Euro.